Volltext: Die Front in Tirol

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Professor der Philosophie in Columbia. Der Mann 
war seiner Geburt nach Österreicher, Wiener, und hatte 
nach einem höchst abenteuerlichen Lebenslauf, den zu 
erzählen ich nicht ermächtigt bin, auf der Universität zu 
Columbia Wurzeln geschlagen. Nun stand er hier auf 
unsern getreuen Bergen, war wieder völlig Österreicher 
geworden und hielt mit starker, unerbittlicher Hand den 
Riegel zu einer unserer wichtigsten Felstüren zu. 
Das Konzert 
Abends auf einer porphyrnen Ainke, etwa 2700 Meter 
über dem Meere. In der Felsenkammer des Telephoni¬ 
sten ruft es zierlich und geheimnisvoll: „Tüh, tüh! 
Tüh, tüh!" Von irgendwoher springt uns ein fremder 
Wille an, läuft über Kamm und Ode, Schlucht und 
Finsternis. 
„Hallo?" —„Hier Leutnant Brenner. Servus! Wart' 
ein wenig es geht gleich los. Der Müller ist da 
und der Sidola!" 
Der andere lauscht. Die Glut auf allen Gipfeln rings 
wird immer gesättigter, die Landschaft wächst ins Un¬ 
geheuerliche. Irgendwo zanken noch ein paar Geschütze 
herum, eS gibt ein fernes, fast möchte man sagen friedlich 
rollendes Gepolter, dem bald die Stille der Sterne folgen 
wird. 
Da horch, was strömt herauf? — urplötzlich eingesetzt 
mit vollem, seligem Schwall? Dämme der Entsagung
	        
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