Volltext: Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde 1928 (1928)

Der andere Knecht (ingt): Eine Magd:— 
Es war einmal ein junges Weib, Wir gruselt, mir graut. 
das hatte einen schönen Leib. Mir eiset die Haut. 
Und oft zur Sommerjahreszeit Gine andere Magd: 
war Hemd und Wieder, Stoß und Kleid Kein solch Geschicht mehr erzähl — 
zu eng — sie zog es aus, — mir ängstet die Seel! 
und nackend lief es durch das Haus. (Dudelsackpfeifer spielen lauter.) 
Sin junger Knecht, der sah wohl zu, Gin Knecht: 
gar tief versteckt in einer Truh. He, tanzet, he, singt — 
Ams junge Weib, da freite bald den Tod nicht herbringt! 
ein Baur, der war nicht jung, nicht altt Die alternde Magd: 
ein Baur, der war nicht warm, nicht kalt —— Zett ziehen wir schon fort! 
ee F tat epmen — Ist nicht richtig der Ort! 
mo ich darum auch grämen. — 
Der Baur war reich wie Salomo. Sin he n Dirndel. tanz! 
Ddas Weib hatt einen Schüppel Stroh. (Geie tangen) hupsf! tanz! 
And als nun kam die Hochzeitsnacht, 24 
da hat sie gleich ihr Bett gemacht dVe de de Herrgott blind! 
— en Jungfraukranz, 
und wartete auf ihren Wann. I Zuft vnmt ihn der Wind 
Die Träne aus dem Auge rann. 
Der MWond stand vor dem Fenster, . 
da klopften die Gespenster. Lustig ist's auf der Welt! 
ge auf ge ein! Tanz, was der Boden hält! 
Wi — J Tanz, bis der Herrgott lost, 
ir müssen heut ein Weib uns frein! das d Welt so helli 
Wir brauchen heut ein heftig Blut. 
Der Wond uns heut nicht helfen tut. Reißt er sein Guckel auf, 
Der Wond ist krank, er gehet aus. sieht Dirndel um und auf — 
Wir klopfen an das Hochzeitshaus. futsch ist sein Fried und Ruh, 
Sie drangen durch die Türe ein, der 8* 4 I 
das Weib, es mocht vor Angst nicht schrein. z IJ 
Es sprang ins Bett ein junger Wicht, Katharina (kommt von rechts, verfolgt 
der hatte Haar wie Höllenlicht. vom Bürgermeister und Händler): 
Das Weib vergaß den Baurn bald. Sucht euch den Baur! 
Der Baur, der war nicht jung, nicht alt, Lauft mir nicht nach! 
der Baur, der war nicht warm, nicht kalt.— GEr ist nicht im Haus! 
Das Wichtlein hatte Kraft und Mut, Er ist nicht daraus! 
sein Feur stach neu aus jeder Glut, 4 3 
zum Worgen mannte noch sein Mut. U 8 ch amig F Hex! 
Der Haushahn schrie. Das Weib lag nackt. Bürgermeister, jetzt schmeck's! 
Das Weib nun gar das Grausen packt!: Katharina: 
Es lief zur Tür, es schaute um —“ 575* Sie beißen mich an! 
auf dem Nagel hing, wippdiwardnwipp Klopften früh heut schon an! 
erhenkt der Knecht, sie sah sein Haar Bürgermeister;— 
das rot wie das des Wichtes war. .4* — habe den Brief! 
Der Baur, er lag am Tisch erdolcht. — Snt ind westant 
Es hatte der Knecht den Baurn erdolcht. 4 er ——— 
And hatte geschlafen bei seinem Weib. SHändler (auf die Giche deutend): 
O Leute, im Gebet gedenkt ch kaufe die Eichen —! 
des Knechtes, der sich aufgehenkt, Buüuürgermeister: 
daß ihn der Herr laß zur Gnad J Ich nehme die Wiesen! 
und reiße aus dem Flammenbad Das nasse, das saure 
und laß in seinen Himmel ein. Gras frißt keine Kuh. 
Es wollt ein Knecht die Bäurin frein! (Dudelsackpfeifer spielen gell.) 
Alle:
	        
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