Volltext: Österreich-Ungarns Neubau unter Kaiser Franz Joseph I.

Das alte Reich 
dessen Lerneifer von selbst. Neben den Welt— 
sprachen waren ihm bald auch die Idiome der 
österreichischen Länder und namentlich ein tadel— 
loses und akzentfreies Ungarisch geläufig. So 
ausgerüstet nahm der kaum erwachsene Jüngling 
die schwere Bürde eines Kaisers von Osterreich 
in einer Epoche revolutionärer Gärung und noch 
unbewältigter Widerstände wider seine Autorität 
auf sich. 
Diese Autorität des österreichischen Herrschers — 
heute noch überall im Lande vom höchsten Gewicht 
— gründete sich teils auf die traditionelle Hoheit 
der römisch-deutschen Kaiserwürde, die jahr⸗ 
hundertelang das Haus Habsburg schmückte, bis 
1804 die österreichische zunächst noch ihr zur Seite, 
dann aber 1806 an ihre Stelle trat, teils auf die 
schutzherrliche Geltung des Monarchen, die in 
dessen Eigenschaft als Oberster Kriegsherr zum 
Ausdruck kommt. Das Ansehen und die Macht, 
zu denen die Dynastie des Hauses Osterreich bereits 
im sechzehnten Jahrhundert emporgelangt war, 
brachten auch eine Ausdehnung ihres staatlichen 
Besitzes im Osten mit sich. 
Als die Türkengefahr über die Donau herüber— 
griff und dem König Ludwig von Böhmen und 
Ungarn 1526 ein frühes Grab bereitete, da haben 
die Stände dieser beiden Länder, das ist ihr Adel 
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