Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

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Stufen- öder Terrassenlandschaft bestimmt. Huf eine 
weite, ebene Flache folgt ein langgezogener Steilhang, 
der, oft mit Buchenwäldern bekleidet, zur nächst 
höheren Stufe führt. Die ebenen Flächen haben durch 
den verschiedenen Wassergehalt und Tlährftoffreichtum 
des Bodens ein recht mannigfaltiges Gepräge. Die 
in der Innebene liegende Fläche trägt auf weite 
Strecken hin Auwald, die nächst höheren Stufen find 
reich von erlenumfäumten Bächen durchzogen und 
zeigen häufig Sumpfroiefen. Hm Fujze der mächtigen 
Hiederterraffe, darauf die Kirchen von Hanshofen 
und St. Peter stehen, dehnt sich ein reiches (Quell- 
gebiet aus, liegen zahlreiche Teiche und (Quellmoore 
mit eigenartiger Flora. Der wasserundurchlässige 
Schlier läjzt am Fuße dieser Terrasse alles Wasser, 
das die Schotter verschluckten, zum Vorschein kommen. 
Die Hochfläche der Hiederterraffe selbst ist trocken, 
ohne Fluhläufe, die Bodenfchichte meist recht dünn; 
so hat der Hadelwald auf dieser Stufe noch heute 
eine beherrschende Holle. IDeilhart, Lach und hart 
bilden ausgedehnte, im frühen Mittelalter wohl zu¬ 
sammenhängende Hiefenroälder. Die noch höher ^ge¬ 
legene Hochterrasse, zu der man in sanftem Anstiege 
gelangt, macht der sie bedeckende Löhlehm sehr 
fruchtbar und die weiten Getreidefelder der Hochflächen 
um Heukirchen und Schwand geben ganz andere 
Bilder, als die ernsten Forste der Hiederterraffe. Die 
völlig verschiedenen Vegetationsbilder dieser Stufen¬ 
landschaft verleihen der südlich von Braunau gelegenen 
Gegend ein recht abwechselndes Aussehen. Jede 
Stufe zeigt neue Bilder, auf kurze Entfernungen hin 
glaubt man sich in einer anderen Gegend zu be¬ 
finden. Freilich muh man sich die Wege selbst suchen. 
Besonders lohnend find Wanderungen ober dem 
Steilabfall einer Stufe. Sie geben feine Einblicke 
in eine Landschaft, die ihr natürliches Gepräge auf 
weite Strecken hin erhalten hat. Anders beschaffen 
ist das bayrische Ufer. Dort ist die Terrasse in ihrem 
Aufbau viel schmäler entwickelt, stellenweise fast ver¬ 
kümmert, dagegen steigen steile Hücken unvermittelt 
aus dem Jnntale auf, so dah man glaubt, ein be- 
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