Kirche. Sein Vater war 1425 Bürget in Braunau,
sein Bruder Pfleger in Uttendorf, fein Sohn, Leonhard
der Reiche, Pfleger zu Braunau.
Sud) mit dem Bürgerfpital zum heiligen Geist
unterhielt die Tuchmacherzunft rege Beziehungen.
Sie hielt ihren Gottesdienst in dieser Kirche ab und
hatte nach einem Berichte von 1614 dort ihren be¬
sonderen Hltar.
Sür die Entwicklung des Tuchmachergewerbes
in Braunau mögen nachfolgende Darstellungen und
Zahlen (allerdings lückenhafte) Belege geben:
lim die wende des 16. Jahrhunderts gab es
nach einem Berichte aus dem Jahre 1626 in Bayern
(samt (Dberpfalz) rund 900 Tuchmachermeister, kils
starke Zünfte werden München, Ingolstadt und
Braunau bezeichnet. Die iCoder unterhielten damals
regen Verkehr mit Tirol und Italien. Mit dem dreißig¬
jährigen krieg fetzte ein großer Rückschritt ein, von
dem sich die bayrische Tuchweberei nie mehr ganz
erholte.
1691 werden in Braunau 30 Meister genannt,
die 1500 Stück erzeugten. Hn erster Stelle finden wir
Braunau in einer „Specification, was die Tuchmacher
in Bayern und der Gberpfalz bey der cfftl. Zabrica
um dahin verkaufte Tuche eingenommen.
Braunau 65.562 fl.
Tann 20.283 fl.
Burghaufen 2.307 fl. (Detting 484 fl.
Mauerkirchen 1.652 fl. Schärding 430 fl.
Mattighofen 921 fl.
Simbach 698 fl.
Um das Jahr 1700 zählen wir in Braunau
24 Tuchmachergerechtigkeiten mit 60 Knappen und
200 Spinnerinnen, um 1754 nur mehr 10 Tuchmacher,
durchgehends ohne Knappen und 51 Spinnerinnen.
In der Folge ging es mit dem Tuchmachergewerbe
langsam, aber stetig bergabwärts und heute leben
nur mehr Erinnerungen an kärgliche Reste im
Gedächtnis der ältesten Bürger unseres Städtchens.
— £s war einmal.