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welche den Bratspieß in Drehung ;u versetzen hat.
Sn der wand sehen wir verschiedene alte Beleucht
tungsgerate und einen Tellerbord mit Zinngeschirr.
Vor unseren klugen hängen hübsche Kuchenmodel,
eine Messingform, die ein Bild aus dem Leben Marias
darstellt, Zischformen aus Messing, Kupfer und Ton
— Kur; allerlei alter Hausrat. Dabei ist die ganze
Bürgerwohnung nirgends überladen — wir merken
Kaum, daß wir in einem „Museum" stehen, wir
fühlen uns ganz zu Hause und träumen von der
guten, alten Zeit. Das Hinterhaus betreten wir
durch einen größeren Dortaum. Seine Nordwand
stellt die Außenseite eines Innviertler Bauernhauses
dar und soll uns auf das vorbereiten, was wir zu
sehen bekommen, wenn wir durch den „©adern"
und die Türe eintreten.
vorher halten wir im Raume selbst noch Um¬
schau. wir sehen da der Reihe nach: fllte Instrumente,
welche der Herstellung von Flachs, Hanfgarn und
wolle dienten: Haarhecheln, wollkämme, Hanfriffeln,
Haarschwingen, Spinnräder, Garnhaspeln usw. Beim
Zensier steht ein über 200 Jahre alter Handweb¬
st uh l aus der Roit, ein ähnlich alter ist heute noch
in Blankenbach bei Ranshofen in Betrieb. En der
wand hängen alte Glocken und Kuhschellen, da¬
neben größere Schellen, die in den Rauhnächten mit
Mumenschanz getragen wurden und dazu dienten,
böse Geister und Hexen zu vertreiben, von der Decke
herab schauen alte Beleuchtungskörper, Straßen¬
laternen u. dgl. Unter den Schlitten fällt uns be¬
sonders ein „Goaßl" auf. Ls wurde dem Schwieger¬
vater des berühmten Schiffmeister Michael Zink von
Kaiser Franz I. gespendet. Hn der Rücklehne ist in kunst¬
voller Schnitzarbeit ein Schiffzug dargestellt, wie sie
bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts den
heute so stillen Inn belebten.
Ein werkzeugtifch trägt alles mögliche „alte
Eisen": kiexte, Beile, Hacken usw. in bunter Mischung,
lieber dem Webstuhl hängen alte wagen von ver¬
schiedener Form, hauptsächlich Schnellwagen. In der
einen Ecke unseres Vorraumes stehen alte Hohlmaße,
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