Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

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von zwölf achteckigen Pfeilern getragen, denen an 
den Schifffeiten Dienste in Form von Halbfäulen vor¬ 
gelagert sind. Die Kapitale im Mittelschiffe tragen die 
zwölf klpostel, die zu beiden Seiten des Presbyteriums 
Wappenhalter, rechts das österreichische, links das 
bayerische Wappen. Im Langchor befinden sich auf 
den die Gewölbe abschließenden Konsolen sechs Engel, 
imChorabfchlufz vier bärtige TTlänner mit altteftament= 
licher Stirnbinde, kille diese Gestalten find bunt be= 
malt und halten Spruchbänder. Das fiirchengetvölbe 
Sau,cn f*nd nur übertüncht und entbehren 
glücklicher weife „modernen" Farbenreichtums. Der 
(Drgelchor wird von zwei Pfeilern und zwei Säulen 
getragen, die Kapitale zeigen teils menschliche Figuren, 
teils spätgotisches Laubwerk. Die (Orgel selbst hat 
BarocKform. Das in der Kirche befindliche Gestühle 
zeigt vielfach noch gotische Formen. Das Chorgeftühle 
weist sehr schöne Nenaissanceschnitzereien auf, ein 
Meisterwerk in feiner Hrt. Leider mußte der haupt- 
oE^or, angeblich wegen Baufälliglteit, einem neugoti- 
sehen nachfolget (nürnberger arbeit) weichen. Fils 
Ueberrefte des prachtvollen alten Barodtaltares finden 
wir einige riefenhafte Heiligenfiguren in Seiten- 
Kapellen aufgestellt. Die aus Kunststein gebaute 
Ranzel gehört zu den besten gotischen Bildwerken 
der Kirche. Sie zeigt in den Wittelfeldern, umrahmt 
von gotischer Architektur, die vier großen Kirchen- 
£ durchgearbeitet. Besonders lebendig im 
Ausdrucke find die an den fünf Ecken befindlichen 
Figuren unter Baldachinen: die vier Evangelisten 
und ein Ecce homo. Die liegenden Gestalten stellen 
die vier großen Propheten dar, zwischen ihnen sehen 
wir doppelgesichtige Köpfe. Fast drückend wirkt 
das wuchtige Barockdach über der Kanzel. (Originell 
ist der schmale Ranzelaufgang durch einen Pfeiler, 
der zu diesem Zwecke in feiner unteren Hälfte ver¬ 
dickt wurde. Zum Schluffe wenden wir uns den 
Seiten Kapellen zu, deren sich an der nord- 
und an der Südfeite je sechs anreihen, wir be¬ 
ginnen mit der letzten Kapelle, links vom West- 
portale. 1
	        
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