Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

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sehr schönes Maßwerk zeigt. Der sich verjüngende 
zweite Teil birgt die Glockenstube. £r ist ärmer an 
Verzierungen. Huf ihm erhob sich der gotische Turm- 
heim, der heute durch eine Barodckuppel ersetzt ist. 
Der in acht Stockwerke gegliederte Bau, das herr¬ 
liche Mähwerk und die beiden abschließenden Galerien 
geben in ihrem Zusammenwirken das schönste Bild 
der Gotik unseres oberösterreichischen Ländchens. 
nicht so günstig können wir uns über die Bußen- 
Wirkung der Kirche selbst äußern. Dadurch, daß die 
Fenfterwand nicht an die innere, sondern an die 
äußere Flucht der Strebepfeiler verlegt wurde, ge¬ 
wann wohl das Innere der Kirche sehr an weite, 
das Heußere aber verlor durch die maßlose Breite 
des Daches, die uns mit der glatten Fläche der Seiten- 
mauern beinahe stört. Mächtig, fast von kyklopifchem 
Lindruck ist aber der Blick auf die IDestfaffade, wo 
die Kirche noch die Wandbekleidung mit Hausteinen 
zeigt. Dort sehen wir außer den zwei Strebepfeilern 
und der mit einem störenden ©betbau versehenen 
Vorhalle noch zwei kleine Treppentürme, die je ein 
mit Rundbogen versehenes Fenster aufweifen. Die 
Treppentürme scheinen erst nachträglich an die 
Kirche angebaut zu fein. Die Vorhalle zeigt keinen 
plastischen Schmuck, auch der des Giebelfeldes über 
dem portale ist verschwunden. Der Chor hat den 
üblichen polygonalen Abschluß; die Fenster sind 
schmal und lang, die Strebepfeiler schlanker und 
zierlicher als die des Langhauses; am oberen Ende 
tragen sie an Stelle der üblichen Fialen Kreuzblumen. 
Das Innere der Kirche. 
Mit hübschen gotischen Eifenbefchlägen verzierte 
Türen führen uns ins Innere der Kirche, klm Süd¬ 
portale ist ein Löwenkopf als Türgriff angebracht; 
daß er in feiner romanischen Gestaltung einen Heber¬ 
test der alten Kirche darstellt, getraue ich mir nicht 
zu behaupten. Betreten wir das kircheninnere, so 
feffelt uns beim ersten Blick die mächtige weite der 
dreifchiffigen Hallenkirche, deren Mittelschiff die seit¬ 
lichen Schiffe etwas überragt. Das Netzgewölbe wird
	        
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