Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

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schön geschwungene Barockgiebel oder hübsche Man- 
fardendächer aus dem Empire — Kur; überall reiche 
Abwechslung. von den Brunnen am Stadtplatze 
ist nur der südlichste, aus der Barockzeit stammend, 
bemerkenswert. Einige Gebäude des Stadtplatzes 
sind auch geschichtlich interessant. Von den zahlreichen 
Brauhäusern der Stadt ist das Stögerfche (Nr. 50) 
am ältesten; ein Grabstein an der Kirche nennt Bier¬ 
brauer Stöger bereits im 16.Jahrhundert. Das Kaffee¬ 
haus Stieher (Nr. 22) war Absteigequartier für die 
Ranshofener Prälaten, — im Rauf Haufe Mayrin- 
ger, vormals Schüdl (Nr. 34), war Napoleon gelegent¬ 
lich feines Braunauer Aufenthaltes zweimal im (Quar¬ 
tier. Einen hübschen Blick gewährt der nette Winkel 
beim Gemeindearreft am oberenfjauptplatz, beson¬ 
ders dann, wenn man bei abendlicher Beleuchtung 
durch das Salzburgertor hereintritt (siehe Abbildung). 
Diel wäre noch über das Innere der Häuser zu 
erzählen; eisten der zahlreichen Höfe können wir auf 
öffentlichem IDege durchschreiten, den der Mädchen¬ 
schule. Ein Doppeltor mit schönen Schmiedeifen- 
befchlägen und einem kunstvollen Türklopfer führt 
uns in zwei hintereinanderliegende Höfe mit zahl¬ 
reichen Nischen, winkeln und Gängen. Mehrere alte 
Patrizierhäufer haben aber viel schönere Höfe (den 
des Advokatenhauses sahen wir bereits vom Graben 
aus). Zu den Höfen mit ihren Säulengängen gesellen 
sich anderorts schöne Gewölbe mit gotischen Rippen, 
manchmal kapellenartige Räume, dann wieder rei¬ 
zende barocke Stuckdecken oder hübsche alte Renaif- 
fancetüren mit schmiedeisernen Beschlägen, kurz eine 
reiche Menge kunstgewerblicher Kleinarbeit, in Zeiten 
zurückreichend, da in unserem Städtchen Reichtum 
und Wohlhabenheit Herrschten. Von der Stadtbe¬ 
festigung auf der sandfeite haben sich leider keine 
Reste erhalten. Ein Stück des alten Stadtgrabens 
umgürtet die Häufet der Vorstadt Lerchenfeld; jen¬ 
seits des Stadtbaches find die (Stäben verschüttet 
und in Parkanlagen (Brunnerpark) umgewandelt 
worden. Am Stadtbache selbst und dessen Umgebung 
waren bis zum Jahre 1890 noch malerische IRauerrefte
	        
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