Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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SCHACHT 
schloffen wurde über den größten der Blöcke zu einer Lücke emporgeklettert, welcher 
die Luft mit Vehemenz entströmte. Dies verursachte das unheimliche Brausen. Abgesehen 
davon, daß das Licht sofort erlosch, war die Öffnung unpassierbar. Einer nach dem 
andern versuchte feine Künste, wiewohl 
vergeblich. Endlich nach Anwendung 
des Geologenhammers und trotz des 
eisigen Windes bis auf das Hemd ent¬ 
kleidet, gelang der Durchschlupf, wobei 
der Körper die undenkbarsten Windun¬ 
gen auszuführen hatte. Ein hoher Gang 
öffnete sich vor unseren Blicken und 
führte weiter in das Reich des Zau¬ 
berers. Doch in gerader Richtung en¬ 
dete auch dieser Gang mit einem Ver¬ 
kürze und eine vom Windloch abzwei¬ 
gende, hohe aber enge Kluft führte 
ebenfalls zu keiner Fortsetzung der 
Höhle. Woher kam also der Luftzug ? 
So unangenehm der Rauch des 
Magnesiumlichtes in kleinen abgeschlos¬ 
senen Höhlen werden kann, hier war 
er in hohem Maße nützlich. Der blen¬ 
dende Strahl drang empor in das Dun¬ 
kel eines mächtigen Schachtes, der Rauch 
schlug sich zu Boden. Von oben herab 
kam die kalte Luft und wir fürchteten 
schon, daß wir dem Tage wieder nahe 
wären. Doch uns überzeugte ein Blick 
in das Notizbuch sofort vom Gegenteil. 
Die Außenluft hatte +W50 Celsius, in 
der kurzen Zeit unseres Aufenthaltes 
in der Höhle konnte sie sich draußen 
nicht so tief abgekühlt haben. Nun such¬ 
ten wir nach der Möglichkeit eines Auf¬ 
stieges. Es war eine harte Arbeit über 
die glatten Riefenblöcke, deren Lage 
jener des labilen Gleichgewichtes oft sehr nahe war, emporzuturnen. Endlich standen 
wir auf der Schuttausfüllung inmitten eines über 20 Meter hohen und 15 Meter weiten 
Schachtes von fast quadratischem Querschnitt, welcher jedoch nach oben gar keine Fort¬ 
setzung hat. Eine glatte Bruchfläche schließt ihn ab. Dagegen kann man jenseits der 
Blockausfüllung wieder hinabklettern, doch ist dieser Abstieg noch weit gefährlicher als