Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

e>s>s>e>s>s>e> Einfluß der Anlage einer Windröbre auf die Temperatur. — Eisbildung. s>s>s>s>e> 137 
zeigt uns, daß für z = zi —z2 oder z2 — zi der größte Wert resultiert, wenn sin«— 1 
und « = 90° wird, wenn also die absteigende oder aufsteigende Strecke lotrecht ist. Wir 
haben auch bezüglich der Wärmeabgabe in der Höhle die Fläche Ui Si, beziehungsweise 
U2 S2 in Betracht gezogen und erkennen hieraus, daß es eher zu einer extremen Höhlen¬ 
temperatur kommt, je enger der lotrechte Hst der Höhle im Verhältnis zum (langen und 
weiten) horizontalen Teil wird. 
Ideale Hntage einer Windröbre mit abnormer Temperatur. 
Was wäre nun das Ideal einer Windröhre mit enorm niederer Temperatur oder 
an Stelle der niederen Temperatur mit enormer Kälteauffpeicherung in Form mächtiger 
Eisbildung ? 
Nach dem soeben Ermittelten ist das Ideal einer unterkühlten Windröhre (einer 
dynamischen Eishöhle nach Thury) ein großer, horizontaler Dom oder besser, eine Kette 
solcher Dome mit einem oder mehreren hohen und nicht zu weiten an den Tag empor¬ 
führenden Schloten. 
Wir sehen dieses Ideal in der Petrefaktenhöhle. In der Mammuthöhle können wir 
außerdem eine Zerteilung des einheitlichen Hstes in eine Hnzahl engerer Windröhren 
beobachten, wodurch die Zone mit dem Jahresmittel vom unteren Eingang möglichst 
entfernt wird. In der Dachstein*Riesenhöhte finden wir die Entwicklung als eine Kette 
hoher und weiter Dome am besten vertreten. Hier finden sich auch im Parsival- und 
König Hrtusdom vor oder vielleicht besser unter den emporführenden Schloten aus 
Blockwerk und Schutt bestehende Wärmefilter für den im Sommer einfallenden Luft* 
zug, der in diesem Sieb fast den gesamten Wärmevorrat zurücklassen muß. Im Winter 
wirkt dieser Verstürz, welchen die Luft dann in umgekehrter Richtung passieren muß, 
wieder als Kältefilter. Die Höhle in der Dachstein-Südwand entspricht dem Typus der 
Petrefaktenhöhle, nur ist ihr mittlerer Querschnitt wesentlich geringer und daher auch 
die Temperaturschwankung und die Veränderlichkeit des Eifes groß. Nach dem sehr 
starken Luftzug zu schließen, dürfte sie jedoch einen sehr hohen Schlot besitzen. 
Eisbildung in Windröbren. 
Die Eisbildung in unterkühlten Windröhren, nur in solchen kann bei Wasser zutritt 
Eis entstehen, wirkt ebenso günstig, wie in den Luftsäcken, indem durch die beim Ge* 
feieren frei werdende Wärme die Temperatur des kalten Luftstromes auf nahezu ±0° 
erhöht wird. Dadurch wird auch die Differenz z — z2 — zi nicht verringert und die Ge¬ 
schwindigkeit des Luftstromes in gleicher Intensität erhalten. (Siehe Seite 124 und 125). 
Umgekehrt wird im Sommer die warme Luft umso weniger vehement in die Höhle 
einfallen können, je weniger die vertikale Röhre ausgekühlt wurde, und die beim Huf¬ 
tauen des Eises notwendige Wärme kühlt den Luftstrom umso rascher ab. Strömt jedoch, 
wie des öfteren beobachtet wurde, beim unteren Eingang warme Luft in die Höhle, 
was speziell im Spätherbste, wenn der Schlot durch den sommerlichen Luftzug schon 
stark erwärmt ist, häufig eintritt, dann wird sie zwar die Eisformationen nahe dem Ein*
	        
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