Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

78 s>fi>fi>s>s>e>s>e>s>s> Rite Höbtenftromläufe im Innern des Mittagskogets. S>S>L,S>S>S>S>S>S>S>S>S> 
Oberhalb der engen Spalte zum Abgrund n wurde der Zugang zu einem präch¬ 
tigen Wafferfchacht (m) gefunden und dessen Erforschung sofort begonnen. Über eine 
lehmige, steile Halde erreicht man eine nur kriechend zu passierende Stelle und steht 
hinter dieser unvermittelt vor einem tiefen Abgrund, jenseits winkt eine schöne, breite 
und von Sieker wässern blank gewaschene Plattform. Eine Holzleiter wurde über den Ab¬ 
grund gelegt und da der eine Holm nur auf einer Seite einen Stützpunkt hatte, mußte 
recht vorsichtig die gefährliche Brücke überschritten werden. In einem der reinlichen 
Tropfwasferbecken fand sich eine größere Stufe von Brauneisenerz mit Pseudomorphofen 
nach Pyrit. Sie wurde für das Landesmufeum in Linz mitgenommen. 
Nun wurde eine Drahtseilleiter befestigt und zur nächsttieferen Plattform abge¬ 
stiegen, welche in 7 Meter Tiefe erreicht wurde. Hier konnte eine Holzleiter verwendet 
werden und teils auf dieser, teils kletternd im Felsen wurde ein enges Loch erreicht, 
welches sehr mühsam zu durchschliefen war. Unterhalb dieser Enge erhöht und erweitert sich 
zwar die vielfach gewundene Spalte wieder, ist aber in 20 Meter Tiefe, von der obersten 
Plattform gerechnet, durch Einsturz und lehmige Ablagerung so verengt, daß ein weiteres 
Vordringen ohne Sprengarbeit ausgeschlossen ist. Die Wände dieses periodisch vom Wasser 
stark beflossenen Schachtes find durch Korrosion so rauh und die vorspringenden Ecken 
so scharf, daß das Gewand besonders in den engeren Stellen furchtbar litt. Im engsten 
Durchschlupf mußte sogar der Rock ausgezogen werden, und man kann sich vorstellen, 
welch ein Vergnügen es ist, sich zwischen messerscharfen, wasferüberronnenen Karren 
durchzupressen, und daß es dabei ohne Aufschürfungen der Haut nicht abgehen kann. 
Der Wafferfchacht dürfte mit den übrigen Abgründen bei m und n in Verbindung stehen 
und führt vielleicht in eine tiefer liegende horizontale Höhle, in einen anderen alten 
unterirdischen Flußlauf. 
Eine andere, südliche, Abzweigung des Hauptganges führt oberhalb der mächtigen 
Schlammhaufen parallel mit der Hauptrichtung der Höhte und kürzt eine S-förmige 
Windung. An der Südseite bemerkt man auch andere, meistens jedoch blinde und ober 
den Schlammhaufen ansetzende Stollen von sehr geringer Höhe. Sie find wahrscheinlich 
nur durch die Auslaugung des Gesteins längs der Schichtfuge entstanden und haben 
keine sonderliche Bedeutung. 
Kehren wir nun zu den vorderen Teilen der Höhle zurück! Gegenüber dem Drei¬ 
teiligen Abgrund im Riesentunnel ist im Plane der Dachstein-Mammuthöhle (1910) bei d 
ein ansteigender Nebengang eingezeichnet. Er führt jedoch wenige Meter eben, um nach 
einer Erweiterung mit eisbedecktem Boden mit einer 1 Meter hohen Stufe abzubrechen. 
(Siehe Plan des alten Höhlenstromlaufes, 1911.) Unter der nächsten, gleich hohen Stufe 
liegt die zweite ebenfalls vereiste Erweiterung. Der rechts fortsetzende Gang führt zu 
zwei im Ganzen 10 Meter hohen Kletterstellen und mündet in einen ungeheuren Dom, 
welchen niemand vorher gerade an dieser Stelle vermutet hätte; liegt doch feine östliche 
Fortsetzung unmittelbar unter dem Hauptgang der Mammuthöhle. Wir werden übrigens 
in der Folge sehen, daß es schwer fällt zu sagen, was eigentlich die Haupthöhle ist, oder 
ob es nicht besser wäre, diesen neuentdeckten Teil als eine Höhle für sich aufzufassen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.