Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

70 D^f^Zn-IVIamiNUtKöble. L)S)S>L)S)S)S)S)S>S>S)S)S)L)S>S> 
GROSSER flBCRUIlß 
20 
30 
floFrlss 
CrundKss 
Sthiot 
Rauschen des Wassers etwas Geheimnisvolles erhält. Sehr 
interessant ist auch der Seitengang l, welcher hoch und 
breit in sanfter Neigung bergab führt und unvermittelt 
durch einen die ganze Gangwölbung wie eine künstliche 
Mauer absperrenden Verstürz fein Ende findet. Unweit 
von der Abzweigung dieses Ganges vom Hauptgang 
mündet in der Decke des letzteren ein Schlot. Die ge¬ 
stürzten Riefenblöcke, welche den Hauptgang in einzelne 
Abschnitte teilen, find im Plane deutlich ersichtlich, ebenso 
die Tropfwasserpfützen westlich vom Abgrund n, aus 
welchem wir zum Trinken und Kochen Wasser geholt 
haben. 
Neben den drei massiven Fetspfeilern des schwarzen 
Labyrinthes öffnet sich ein großer Abgrund, in welchem 
das Rauschen eines Karstgewässers deutlich vernehmbar 
ist. Der Abstieg gestaltet sich nicht übermäßig schwierig 
bis zu einer Stelle, wo man zwischen den gestürzten 
Felsblöcken mühsam in die Tiefe schliefen muß, um in 
die Erosionsspalte zu gelangen, welche vom Abgrunde 
in mäanderartiger Windung nach Osten führt. Sie ist 
etwas zu eng für Erwachsene; in ihr rieseln die im 
großen Schacht aus unermeßlicher Höhe auf die gestürz¬ 
ten Blöcke herabrauschenden Gewässer gesammelt den 
tieferen Etagen, den unterirdischen Bächen zu, welche 
am Fuße des Gebirges als wasserreiche Quellen hervor¬ 
brechen. Wir haben auch hier ein Analogon zur Berg¬ 
spalte sowie zu den Abgründen bei n und s. 
Bevor wir uns der Erörterung der allgemeinen Ver¬ 
hältnisse zuwenden, statten wir noch dem großen Dome 
einen Besuch ab. Gestürzte Riefenblöcke bilden die Treppe, 
auf welcher wir emporklimmen. Immer tiefer und ferner zeigen sich die Lichter einiger 
unten gebliebener Höhlenwanderer, immer höher führt uns der beschwerliche Weg em¬ 
por, immer mächtiger wird der Eindruck der ungeheuren Riesenkuppel, die sich über uns 
wölbt. Ein hoher und breiter Gang führt rechts nach Osten, links zeigen sich empor¬ 
führende Schlote, doch so leicht find diese Einzelheiten nicht zu übersehen. Es bedarf 
einer vorsichtigen Wanderung quer über die steile Blockhalde, um zur anderen Seite zu 
gelangen. Wehe, wenn einer der oft wackeligen Blöcke sein Gleichgewicht verliert und 
den Unvorsichtigen unter sich begräbt, der achtlos »die Geister rief, die er nimmer los 
werden kann«. Auf dem Gipfel der titanischen Schutthalde, über welche sich die Decke 
noch 30 Meter hoch emporschwingt, überkommt den Menschen kein stolzes Gefühl. Über¬ 
aus nichtig kommt er sich vor, äußerst kurz erscheint ihm fein Dasein, gleich dem einer 
fl Pfeilerballe des schwarzen Laby 
rintbes, 
B großer Scbacbt, 
C enge Erofionsfpalte.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.