Volltext: Neuer illustrierter Führer von Grein und Umgebung sowie durch das Machland, Bahnstrecke Mauthausen-Grein mit einem Anhange 'Die Donautalbahn Grein-Krems'

: * . 
Auland in fruchtbaren Ackerboden und wo früher der 
Fischer seine Netze geworfen, dort zog jetzt der Pflug 
des Landmannes seine Furchen. 
Unter dem Kaiser Oommodus (180 — 192), dem 
Sohne des Mark Aurel, räumten die Römer wieder ihre 
landeinwärts am linken Ufer der Donau angelegten 
Burgen, behielten jedoch ihre befestigten Punkte an 
der Donau. Zur Zeit des römischen Kaisers Gallienus 
(260—268) eröffneten die Markomannen wieder ihre 
kriegerischen Unternehmungen und während der Re¬ 
gierung des Kaisers Aurelian (270—-275) drangen sie 
bis Italien vor und verwüsteten beim Durchzuge durch 
Norikum das flache Land bis auf die festen Städte und 
Burgen, welche römische Besatzung hatten. Erst dem 
tüchtigen römischen Kaiser Probus (276—282) gelang 
es, die Reichsgrenze wieder zu sichern und soll ihm 
das Verdienst gebühren, die Weinrebe an die Donau ver¬ 
pflanzt zu haben. Neben Viehzucht und Ackerbau ragten 
schon damals in unseren Gegenden Obstbau und Bienen¬ 
zucht hervor und wurden nicht nur für den Unterhalt 
der Legionen, sondern auch für den Export kräftig 
ausgenützt. Der römische Soldat trug mit seinen mannig¬ 
fachen Bedürfnissen eine neue Kultur in unsere Donau¬ 
gegend und die durch den Handel verbreiteten Erzeugnisse 
des römischen Kunstgewerbes, besonders Schmuckgegen¬ 
stände, fanden bei den benachbarten Germanen reichen 
Absatz. Durch die Römer lernten die Germanen auch 
das Münzgeld kennen und schätzen, während sie früher 
auf den Tauschhandel beschränkt gewesen waren. Bei 
dem lebhaften römisch-germanischen Handel bildeten die 
Zölle, die an bestimmter Station erhoben wurden, eine 
wichtige Einnahmscjuelle für den römischen Staat. 
Als gegen das Ende des vierten Jahrhunderts das 
wilde mongolische Reitervolk der Hunnen in Europa 
einbrach und die Völker vor sich hertrieb, wie der 
Wolf die Herde, machte sich diese Völkerbewegung in 
der Folge auch in den Donaugegenden bemerkbar. Am 
furchtbarsten hausten die Hunnen um die Mitte des 
fünften Jahrhunderts unter ihrem Könige Attila, die 
Gottesgeißel genannt, welcher zahlreiche germanische 
Stämme unter seine Herrschaft zwang. Nach seinem 
Tode (454) gewannen die germanischen Stämme ihre
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.