Volltext: Neuer illustrierter Führer von Grein und Umgebung sowie durch das Machland, Bahnstrecke Mauthausen-Grein mit einem Anhange 'Die Donautalbahn Grein-Krems'

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Baumgartenberg charakterisiert sich noch heute 
durch seinen Bau und durch seine Lage als typisches 
Zisterzienser-Kloster. Während die Benediktiner und 
Chorherren die weit ins Land hinein schauenden Berge 
mit Vorliebe als Klostersitze wählten, bevorzugten die 
meistens Ackerbau und Landwirtschaft betreibenden 
Zisterzienser die fruchtbaren Täler und Ebenen.f So liegt 
Baumgartenberg in einer auen- und wiesenreichen Ebene. 
Da wechseln weit Felder mit grünen, saftigen Wiesen, 
mit schattigen Baumgruppen und mäßigen Hügeln. Hie 
und da sieht man ein Bauerrgehöfte und durch grüne 
Auen das Silberband der Donau hindurch glänzen 
Wer mit der heutigen Lokalbahn Mauthausen—Grein 
fährt,hat den Eindruck, durch einen riesigen, aber wohl — 
gepflegten Park durchzufahren. Dieses ungemein liebliche 
und ganz einzigartige Landschaftsbild ist das Ergebnis 
der jahrhundertlangen fleißigen und wohlüberlegten 
Arbeit der Stiftsherren, eine Erscheinung, die man bei 
anderen Zisterzienserstiften auch heute noch konstatieren 
kann, trotzdem seit dieser kulturschöpferischen Arbeit 
schon Jahrhunderte verflossen sind. 
Auch durch die Bauart gibt sich Baumgartenberg 
als ein Zisterzienserstift dadurch zu erkennen, daß das 
eigentliche Abteimünster keinen Turm, sondern nur einen 
Dachreiter aufweist. 
Der Stifter der Abtei. Otto v. Machland, war mit 
Jeuta, einer geborenen Gräfin von Peilstein (Peilstein 
bei Melk), verelielicht, sein Bruder W^alehun aber hatte 
Beatrix v. Klam zur Gemahlin. Otto war kinderlos und 
wohnte gewöhnlich in seiner Burg Baumgartenberg am 
Fuße eines kleinen Berges, an dem ein großer Obst¬ 
garten angrenzte, woher auch den Name Baumgarten 
am Berg oder Baumgartenberg fMons Pomarius) seinen 
Ursprung hat. Auf jenem Hügel hatte Otto ein Jagdbaus; 
dort stand auch eine kleine Kirche zu Ehren der Hl. Jakob 
und Ulrich erbaut, weswegen der Berg auch*Ulriehsberg 
hieß Otto bestimmte nun am 6. Mai 1141 mit Ein¬ 
willigung seiner Gemahlin und seines Bruders WTalchun, 
cein Schloß Baumgartenberg zum Sitz der neuen Abtei. 
Die Stiftung wurde reichlich bedacht;! denn Otto 
verschenkte außer seinem Schloß noch den an das 
Kloster angrenzenden W7ald, Timnich (Deiming) genannt,
	        
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