Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

gliederten Triumphbogen geschieden, an dem noch das alte 
Triumphbogenkreuz vorhanden ist. Das Altarhaus ist in zwei, 
das Langhaus in vier Gewölbejoche eingeteilt. Das Gewölbe 
ruht auf einfach gegliederten Wandpfeilern; aus jedem der¬ 
selben springt wieder ein schlanker, aus dem Achteck konstruierter 
Pfeiler zur Halste vor, der dem eigentlichen Rippenwerke 
als Träger dient und mit einem Bild-Kapitäl versehen ist. 
Diese Bild-Kapitäle an den Wandpfeilern stellen (wahrscheinlich) 
die Brustbilder der Apostel, jeder mit einem Spruchband in 
den Händen, vor, wie ähnliche auch in der Stadtpfarrkirche 
zu Braunau und in der Pfarrkirche zu Lochen zu 
sehen sind. 
Das Gewölbe der Kirche ist sowohl im Altarhaus, als 
auch im Langhaus mit einem sehr reichen Rippenwerke ver¬ 
sehen, welches sich netzförmig an demselben ausbreitet; die 
einzelnen Rippen laufen größtenteils nicht in gerader, sondern 
vielmehr in einer gebogenen Linie. Die Punkte, wo die 
Rippen sich durchkreuzen, sind der größten Anzahl nach mit 
runden Schlußsteinen versehen; an der nach abwärts ge¬ 
kehrten Seite dieser Schlußsteine sind runde Holztafeln an¬ 
gebracht, welche bemalt sind und Wappen, Buchstaben und 
Ziffern zeigen. 
Auf dem Gewölbe des Langhauses befindet sich die 
Jahreszahl (1481), welche nicht die Zeit der Erbauung 
der Kirche, sondern vielmehr die Zeit der Ausstattung des 
Gewölbes mit Malereien anzeigen dürfte. 
Der merkwürdigste Gegenstand, der in dieser Kirche sich 
vorfindet, ist jedoch der gothische Flügelalt arider-im Hochchor . 
-ettfgesteHHftr. Derselbe ist, wie eine auf diesem befindliche 
Jahreszahl andeutet, um das Jahr 1489 angefertigt worden. 
Wer den berühmten Flügelaltar in der Kirche zu 
St. Wolfgang am Aberfee genau in allen feinen Teilen 
betrachtet hat, wird bei dem Anblicke des Flügelaltares in 
Teichstätt unwillkürlich an jenen in der Kirche zu Sankt 
Wslfgang erinnert. Es drängt sich dem aufmerksamen Be¬ 
obachter von selbst die Vermutung auf, es dürste der Flügel- 
altar in Teichstätt ebenfalls ans der Werkstätte jenes aus¬ 
gezeichneten Meisters Michael Pacher von Bruneck (in 
-Bröl)»- der den Altar in St. Wolfgang gefertigt hat, hervor¬ 
gegangen fein. Ein Umstand trägt bei, diese Vermutung noch 
mehr zu bekräftigen: der genannte Meister war nämlich zu
	        
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