Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

Abzählung sechs Kreuzer für die Klafter an die Forstamts- 
kasfe zu entrichten. Die Scheiter hatten in einer Länge von 
zweieinhalb Wiener Schuh unter der Aufsicht der Forst¬ 
beamten erzeugt zu werden. Hauer hatte dagegen eine 
Kaution von 2000 Gulden zu leisten und durfte die Fabrik 
im Verkaufsfalle nur an kautionsfähige Kontrahenten ab¬ 
geben. 
Im Jahre 1776 hatte eine Hofkommission verfügt, daß 
der Kies des Triftbaches zur Straßenschotterung verwendet 
werden soll; seine eigentliche Verwendung fand aber der 
Kies in der nachher errichteten Glasfabrik; am Riedlbach 
war hiefür eine Stampfe eingerichtet worden, um die Kiesel¬ 
steine für die Zwecke der Glaserzeuguug zu zermalmen. Früher 
wurde der Kiesel an die Fabrik unentgeltlich abgegeben, ant 
24. Oktober 1835 jedoch angeordnet, daß dafür ein jährlicher 
Pachtzins von sechs Gulden zu entrichten sei; später wurde 
der Pachtzins aus sieben Gulden erhöht. Mit dem Auf¬ 
hören der Trift erlosch auch diese Verbindlichkeit der Fabrik. 
Anton Hauer heiratete ant 18. November 1816 
Fräulein Karoline Abele, trennte sich jedoch 1830 von 
feiner Frau, welche von nun an die Fabrik selbst leitete; 
Hauer übersiedelte nach Berg-Reichenstein. Im Mai 1836 
brannte die Fabrik ab und wurde im gleichen Jahre wieder 
ausgebaut. Damals war Frau Karoline Hauer noch alleinige 
Besitzerin derselben. Am 5. Dezember 1848 kaufte Wenzel 
Stimpfl, Besitzer der Glasfabrik in Freudenthal, die Fabrik 
in Schneegattern von Frau Hauer. Am 28. November 1850 über¬ 
gab Wenzl Stimpfl die Fabrik in Schneegattern an feinen Sohn 
Theodor und am 1. Jänner 1871 ging sie durch Kauf 
in das Eigentum feines Bruders Hugo über. 
Im Jahre 1874 wurde die Glasfabrik von ihrem alten 
Standorte am Weißenbach nach dem südlich gelegenen Teil 
Schneegatterns und zwar nach' der Bürstlinger Mühle 
verlegt und die Oefen dann auf G asfeuerung eingerichtet. In 
genannter Mühle war schon früher die Glasschleifern ein¬ 
gebaut und vordem die Mühle bereits außer Betrieb gesetzt. 
Aus der ausgelassenen Fabrik an der Riederstraße 
wurden Wohnungen für die Fabriksarbeiter und aus dem 
gegenüberstehenden alten Herrenhaus solche für Fabriks¬ 
beamte und Oekonomiebedienstete eingerichtet.
	        
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