Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

— 250 — 
33* Schneegattern 
ist ein ohne eigentlichem Zusammenhang ausgebreitetes Dorf 
am östlichen Enve des Riedelbachtales ohne auffallende räum¬ 
liche Scheidung von den Dörfern Höcken und Krenn- 
malb und ist gegen Norden und Osten vom Kobernaußer - 
roald, gegen ©üben vom Krennwalb umsäumt. 
Die Bezeichnung Schneegattern erscheint ursprünglich 
nur als Name für bas nach einer Ueberlieferung schon 
mehrere Hunbett Jahre alte, sogenannte Schmied Ham¬ 
me r'fche Gasthaus (Nr. 1), welches bei dem in früherer Zeit 
recht. lebhaften Verkehr auf der vorüberziehenden, von Salz¬ 
burg nach Ried führenden Straße von Reifenden und Fuhr¬ 
leuten stark besucht wurde und die Bezeichnung „zum Schnee¬ 
gadern" führte. Zur Zeit der Jagdberechtigung der Grafen 
Tattenbach im Kobernanßerwalde war das Haus in deren 
Besitze und diente dem Jagdpersonale als Unterkunft, doch 
war damit zugleich die Gasthaus- und Mautberechtignng 
verbunden. Im Jahre 1820 ging es durch Kauf in den Be¬ 
sitz des Würzinger Michael über, der es noch bei feinen 
Lebzeiten an feine Tochter Anna zedierte, die sodann den 
Schmiedhammer Paul heiratete. Letzterer vererbte es 
an seinen Sohn Michael Schmied harnet, der das 
ganze Anwesen im Jahre 1898 an seinen Schwiegersohn 
Lettner Karl übergab. 
Dieses Haus war die erste Niederlassung am Enbe bes 
Tales; als erste nächftgelegene Drtschjaften entstauben 
Ebt (Ed) unb Höcken (Heggeu).' 
Die in der Nähe des genannten Gasthauses allmählich 
sich bildende Ortschaft nahm von dem vorbeifließenben 
Weißenbach ben gleichen Namen an, ber sich zwar bis 
vor kurzem erhalten hat, für ben allgemeinen Gebrauch 
jedoch sich nie recht Geltung verschaffen konnte, ba die Ur- 
bezeichnnng für diesen Flecken durch das mehrerwähnte alte 
Gasthaus zum „Schneegattern" sich schon zu sehr einge¬ 
bürgert hatte. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwünge der 
Ortschaft durch Neugründuug und Vergrößerung industrieller 
Anlagen und dem dadurch eintretenden lebhafteren Verkehr 
nach außen, sah man sich schließlich genötigt, um die Nach¬ 
teile der unausbleiblichen Verwechslungen mit vielfach in 
Oesterreich bestehenden Orten des Namens Weißenbach