Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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je» religiösen Bedürfnis entsprechen zu können. Um diesem 
Uebelstande wenigstens einigermaßen abzuhelfen, hatte die 
Grabn er Müllerin vor beiläufig 50 Jahren in ihrem 
Hause (Nr.15 tu Hocken) eine Kapelle errichten lassen: bie- 
lichfeit011 n benützt, jedoch ohne mitwirkende Geist- 
Die Pottascbe.ermgung in pcRen. Alle Holz- 
gattungen des Kobernanßerwaldes, wie dürres und faulendes 
-Ho z, ©tpfelholz und dergleichen, das keine ausgesprochene 
Verwendung fand, jedoch aus dem Walde entfernt werden 
mußte, gab Anlaß zur Idee der Pottasche-Erzeugung und 
suchte die bmertsche Regierung ein bezügliches Projekt der 
Württemberg',chen Hofräte Johann Weißenseer und 
Khristoph Enslein im Jahre 1736 zu unterstützen. Die 
Verhandlungen zerschlugen sich jedoch und die baiensche Re- 
grerung plante das Unternehmen in eigener Regie, dem aber 
wieder die Bedenken des Grafen Tattenbach weaen 
Storung seiner Wildfuhr entgegenstand; trotzdem wurde die 
Brennerei m der Höcken im Haus Nr. 12 errichtet. Im 
^jcthre 1765 mußte der Betrieb wegen der vielfach einge¬ 
tretenen Beschädigungen des Waldes wieder eingestellt werden. 
Lrft im vStthre 1781 kam zwischen der oberösterreichischen 
Regierung und dem Glashüttenbesitzer Hauer ein Vertrag 
zustande, wonach demselben die Aschenbrennerei bewilliqt 
ri H"""'s Pottaschesudhaus in Höcken war gleichzeitia - 
Schulhaits. >>iM Jahre 1802 wurde der Vertrag mit Hauer > 
getost und die Pottasche-Erzeugung in staatliche Regie über¬ 
nommen, die auch mit Erfolg betrieben wurde. Durch die 
Wirren des Franzosenkriegs im Jahre 1806 — der srau- 
zolische Marschall Da von st lagerte mit 8000 Manu in 
und um Höcken — und um die großen ärarischen Vorräte 
vor einer Beschlagnahme durch Tavoust zu retten, mußten 
letztere schnellstens mit großem Verlust an Hauer verkauft 
werden. 1 
Die Pottasche-Erzeugung übernahm nun Matthias 
i. i u C' m a t) e r, im Jahre 1807 wieder Hauer unb 1811 
endlich wieber ber Staat, ber jeboch schließlich die unrentabel 
geworbene Pottaschefteberei im Jahre 1825 gänzlich ausgab 
unb bas Subhaus verkaufte. 19
	        
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