Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

Umstande zuzuschreiben ist, daß sich der Ort im Besitze der 
Pfarrkirche befindet. 
Inmitten des Dorfes, gegenüber dem Schulgebäude, 
steht die von der kaisertreuen Bevölkerung im Jahre 1898 
zur Erinnerung an die 50jährige glorreiche Regierung unseres 
Kaisers Franz Josef I. unter großer Feierlichkeit gepflanzte 
Jubiläumslinde. Das jetzige Schulhaus wurde im Jahre 1758 
als Eigentum der Pfarrkirche erbaut und diente bis zum 
Jahre 1882 als Wohnung des Meßners; in diesem Jahre 
wurde es in das Schulhaus umgestaltet. Das alte Gasthaus 
des Franz Reibers dorfer wurde im Jahre 1784 durch 
den Gastwirt Michael Neuhauser gegründet. Südwärts 
der Friedhofmauer steht das im echten Tiroler (Unter-Jnn- 
nnd Achthaler-) Stil gebaute Bauernhaus (Nr. 12) des 
Tofferlbauer Anton Feichtn er. Dieses Haus ist, wie auch 
das Salzburger (Pinzgau ausgenommen) und oberbayerische 
ein Einheitsbau, wo Wohnung, Stall und Scheune unter 
einem First vereinigt sind. 
Links der Straße steht eine kleine Kapelle, die im 
Jahre 1871 vom Bauer Michael Schwab in Erfüllung 
eines Gelübdes nach glücklich überstandener schwerer Krank¬ 
heit errichtet wurde. Außerhalb des Dorfes, nächst dem 
Bahnwächterhaus Nr. 6, erhebt sich die von Laubbäumen 
umschattete Pestkapelle, die nach der von 1647—1650 wütenden 
Pest von den hart mitgenommenen Ortsbewohnern aus Dank¬ 
barkeit für das Erlöschen dieser fürchterlichen Epidemie er¬ 
richtet wurde. Eine Gedenktafel im Innern der Kapelle er¬ 
innert an den frommen Akt. 
a. Die Volksschule in Eengati. Diese Schule verdankt ihre 
Entstehung zunächst der Ueberfüllung der räumlich ohnehin 
beschränkten Volksschule in Friedburg. Zur Beseitigung dieses 
Uebelstandes war vom k. k. Ministerium für Kultus und 
Unterricht die Erweiterung der letzteren, zweiklafsigen, in 
eine dreiklassige angeordnet worden. Da jedoch den schul¬ 
pflichtigen Kindern aus den von Friedburg abgelegeneren 
Ortschaften: Lengau, Flörlplain, Gstöckat u. f. w. besonders 
im Winter der Schulbesnch durch die von Schneemassen fast 
ungangbar gemachten Wege von jeher auch in gesund¬ 
heitlicher Hinsicht nicht wenig erschwert war, so suchten Ge¬ 
meindevertretung und Ortsschulrat um die Bewilligung zum 
Bane, beziehungsweise der Errichtung einer einklafsigen Volks- 
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