Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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Krennmayr, ab 1/t 1911 Ferdinand Reisinger. 
Die zur Zeit zugeteilten beiden Postenführer sind: Johann 
Reitmeyer und Johann Biringer. 
Der Posten war seit seiner letzten Errichtung im Jahre 
1873 vorerst in den Häusern Nr. 11 und 58 untergebracht 
und ist gegenwärtig im Haus Nr. 46 kaserniert. 
Die gesamte Gendarmerie Oesterreichs unterstand von 
1854—4876 dem I. u. k. Reichskriegs-Ministerium, von da 
an dem k. k. Ministerium für Landesverteidigung. Die in 
Oberösterreich aufgestellten Gendarmerie-Posten sind dem 
Landes-Gendarmerie-Kommando in Linz, beziehungsweise 
die im Junkreis stationierten Posten der in Nied amtierenden 
Abteilung Nr. 5 desselben untergeordnet, doch steht mit den 
Postenkommanden des politischen Bezirkes Braunau auch 
die k. k. Bezirkshauptmannschaft in Braunau in einem über¬ 
geordneten Auftragsverhältnis. 
Ein höchst bedauerlicher Unglücksfall, bei dem infolge 
eines Mißverständnisses ein pflichteifriger Gendarm de; 
Postens in Friedburg zur Zeit des ersten Bestandes im 
Jahre 1858 in der Ausübung seines schweres Berufes sein 
Leben lassen mußte, soll an dieser Stelle der Vergessenheit 
entrissen werden. 
Im Geschäfts-Gewölbe des ehemaligen Kaufmannes 
Christian Arzböck zu Friedburg (Hans Nr. 13) waren 
mehrere nächtliche Einbrüche vorgekommen und versuchte der 
treue Hausknecht Mathias Hübl künftigen Einbrüchen 
durch Nachtwache mit geladenem Gewehr zn begegnen Den 
gleichen Absichten ging der damalige Gendarmerie-Posten- 
kommandant Michael Lehnhart nach, indem auch 
dieser sich auf der rückwärtigen Ostseite des Hauses auf die 
Lauer legte. Letzterer hatte sich dabei irgendwie bemerkbar 
gemacht und wurde im Dunkel der Nacht als vermeintlicher 
Dieb vom Hübl durch einen wohlgezielten Schuß in's Ge¬ 
sicht tot niedergestreckt. 
Die allgemeine Aufregung und Teilnahme der Bevöl- 
kernng bewiesen den tiefen Eindruck, den das jähe Ende 
eines braven Mannes durch so tragische Umstände hervor¬ 
gerufen hat. 
d. Die ehemalige St. Sebastians-Rapelle in Tried&urg. 
In den Jahren 1647—1650 wütete in ganz Mitteleuropa 
und so auch in unserer Gegend eine furchtbare Pest und es
	        
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