Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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Nach Seelackner treffen wir 1812, also roch unter 
bairischer Herrschaft, Engelbert Waldeck, gebürtig aus 
St. Johann i. W., als Lehrer. Dieser hat auch das damals 
vorgeschriebene und noch vorhandene „Schulprotokollbuch," 
das jedoch hauptsächlich interne Erlässe und Dekrete der 
Schulbehörden enthält, unterm 25. November 1816 begonnen. 
In demselben erscheint vermerkt, daß, den damaligen Schul« 
Verhältnissen entsprechend, der Sprengel der „Pfarrschule" zu 
Friedburg mit dem ausgedehnten Psarrsprengel zusammenfiel, 
weiters wird der Errichtung des Schulgebäudes in Höcken 
und der folgemäßigen Abtrennung eines Teiles des Fried¬ 
burger Schulsprengels gedacht. 
Im Jahre 1823 beziffert Waldeck fein jährliches 
Einkommen mit 58 fl. K. M., das später um 10 fl. erhöht 
wurde. Im Jahre 1827 dürfte der Schule ein „Lehrgehilfe" 
zugewiesen, diese also nach jetzigen Begriffen zweiklaffig ge¬ 
worden sein; damit dürfte es auch im Zusammenhange stehen 
— oder hat eine allgemeine Gehaltserhöhung platzgegriffen 
— daß Waldeck nun feine Bezüge im Jahre 1832 bereits 
mit 387 fl. K. M. ausweist. Der Lehrgehilfe bezog damals 
allerdings nur 83 fl. K. M. 
Im Jahre 1843 wurden im Schulhaus größere Repa¬ 
raturen vorgenommen und die Schule für diese Zeit im 
Forstgebäude ebenerdig untergebracht. Im Schulgebäude war 
vorher nur die eine, westliche Hälfte bewohnbar, der rück¬ 
wärtige, bergseitige Teil bestand nur aus einem Bretterver¬ 
schlag und der Eingang in's Haus fand durch die jetzige Küche 
statt. Im Jahre 1860 entstand das Schulgebäude in seiner 
jetzigen Gestalt; die Baukosten hiesür betrugen 1800 Gulden 
österreichischer Währung. 
Am 21. Mai 1851 wurden weitere vier Ortschaften 
aus dem Friedburger Sprengel nach Höcken eingeschult. 
Zufolge des am 18. August 1855 seitens der öster¬ 
reichischen Regierung mit dem päpstlichen Stuhle abge¬ 
schlossenen Konkordates wurden die österreichischen Volks¬ 
schulen der kirchlichen Oberaufsicht unterstellt. Dieses Ver¬ 
hältnis wurde mit dem Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 
1868 wieder gelöst. 
Unterm 4. April 1870 ordnete die Schulbehörde die 
Niederlegung des Meßner dienst es seitens des Lehrers 
in Friedburg an.
	        
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