Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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diese unterirdischen Räume rätselhaft und geheimnisvoll, wenn 
in Betracht gezogen wird, in welch' früher Zeit dieselben so 
sorgsam und nahezu gleichmäßig hergestellt worden sind. 
Wie bereits oben angedeutet, waren diese Höhlen schon 
den Römern bekannt und nannten sie „cavernae"; von 
Geschichtsschreibern ist demgemäß der Name des Kober- 
nanßerwaldes, in dessen nördlichem und östlichem Teil eine 
Anzahl solcher Höhlen bestanden haben soll, von dieser 
lateinischen Bezeichnung abgeleitet worden; ob mit Recht, 
oder Unrecht, bleibe dahingestellt. 
e Sie fiOCbädter. *) Einer völkerkundlich und landwirt¬ 
schaftlich interessanten Erscheinung auf unserem heimatlichen 
Boden muß hier gedacht werden, weil sie darauf hinweist, in 
welch' auffälliger Weife die Bearbeitung des Ackerbodens hierzu¬ 
lande durch den Wechsel der Völker sowie durch den Fortschritt 
im Laufe der Jahrhunderte Veränderungen erfahren hat. 
Diese Erscheinung betrifft die sogenannten „Hochäcker", 
die sich in unserem Gemeindegebiet und an dessen westlichen 
Grenzstrichen vorfinden und bezüglich deren der wissenschaft¬ 
liche Streit geführt wird, ob die Entstehung derselben den 
Kelten, oder einem schon früher oder später hier ansässigen, 
etwa germanischen Volksstamm zugeschrieben werden soll, 
beziehungsweise, ob selbe in die Zeit von 500 Jahren vor, 
oder nach Christus zurückzuversetzen sei. Es ist nun die 
Frage, ob diese beiden Streitpunkte eine befriedigende Lösung 
durch stichhältige Beweisgründe finden werden. 
Hochäcker sind 3—16 m breite, in ihrer Mitte 
20—70 cm überhöhte, also sanft gewölbte Ackerbeete, die 
t durch Furchen getrennt, partienweise oft mehrere 100 Meter 
| gestreckt, gleichweitig nebeneinander laufen. Ihre Spuren sieht 
man am deutlichsten in Wäldern, während die spätere Acker¬ 
uni) Wiesenkultur dieselben zumeist schon zum Verschwinden 
gebracht hat. 
So wurden an der Südseite des zwischen Je ging, 
Kerschham, Babenham und Weissau liegenden 
Schweiberwaldes, und zwar beim Weiter Roßwinkel solche 
*) Nach einer Abhandlung des kaiserlichen Rates Ludwig 
B e n e s ch — Linz.
	        
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