Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

,0) Die obigen Tage dürfen nicht auf andere Tage verlegt werden 
n) Seute. i2) Ein Ortsname. 13) Grundbesitz. «) Wer nicht erscheint. 
I Ist der Herrschaft auf Gnad' und Uugnad verfallen. >«) Aus¬ 
wärtige Leute. 17) Wenn sie ungerechtfertigt sich anderswo aufgehalten 
haben, also nicht erschienen sind. >«) Wegen solchen Wandels zur Ver¬ 
antwortung zu ziehen. 19) Die nur Leibsteuer, das ist Kopfsteuer ent¬ 
richteten. 20) Der Richter hatte nicht das Recht, Schuldige in deren 
eigenem Haus, oder in einer Kirche zu ergreifen; eine Verhaftung war 
daher nur zwischen Haustür und Kirchentüre, also außerhalb dieser 
Freistätten möglich. 21)22, Hat immer zu Recht bestanden und ist altes 
Herkommen. 23) Verschliessen; ant St. Philippstag war es verboten, 
in den Wald zu fahren. 24) Dies- und jenseits. 25) Davongehen. 
e. Weitere wechselvolle Schicksale der Herrschaft und 
Teste friedfcwrg. Wie bereits auf Seite 27 erwähnt er¬ 
scheint, wurde Baiern im Jahre 1700 wegen der Erbfolge 
in Spanien mit Oesterreich in einen Krieg verwickelt; dieser 
spielte sich zum Teil auch im nördlichen Jnnviertel und im 
Mattigtal ab. Am 22. Juli 1703 brach der Oberst Graf 
Kuefstein mit einem Landregiment aus seinem Lager in 
Oberösterreich auf und griff die Feste Friedburg an, 
welche von einem Leutnant und 40 Mann der Landfahne 
verteidigt wurde. Diese geringe Besatzung konnte jedoch der 
Uebermacht nicht standhalten und räumte die Burg. Graf 
Kuefstein besetzte dieselbe und fing eben an, sie noch mehr 
zu befestigen, als er von seinem General den Befehl erhielt, 
die Burg samt den Verschanzungen gänzlich zu schleifen, weil 
die Baiern von Friedburg aus die oberösterrreichische Land¬ 
grenze beständig zu belästigen und häufige Ueberfälle auf 
Obermühlheim (au der Straße nach Frankenmarkt) zu machen 
pflegten. Graf Kuefstein hatte jedoch nur einen Teil der 
Burg niederlegen und durch Brand schädigen können, weil 
er plötzlich nach R i e d a u abziehen mußte, um das dortige 
Kriegslager zu verstärken und den Befehl über die dortigen 
österreichischen Truppen zu übernehmen. 
Im vorhergehenden Abschnitte über die Bauwerke der 
Friedburg wurde schon nachgewiesen, daß das Wohngebäude 
der Burg durch den Brand nicht völlig unbenützbar, die 
Kapelle jedoch von größerem Schaden betroffen wurde. Jeden¬ 
falls hatte Graf Kuefstein hauptsächlich nur die Ver¬ 
teidigungswerke für die Zukunft unschädlich machen lassen. 
Bezüglich der S ch l o ß k a p e l l e berichtet Pfarrer Melchior 
Khell — jedenfalls vor dem Brande — folgendes: „das 
Gotteshaus im Schloß Friedbnrg ist eine dem heiligen
	        
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