Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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a. vie Hutbkr. In die wechselreiche Geschichte Fried- 
burg's tritt nun ein Rittergeschlecht ein, das in der Ge- 
sd)iii)ic des ganzen Mattiggans in politischer und sozialer 
Hinsicht eine weithervorragende Stellung einnahm. Es sind 
die Ritter Kuchler, deren Stammschloß Hohenkuchel 
im nördlichen Teile d s Kobernanßerwaldes auf dem Berge 
gleichen Namens seit dem frühen Mittelalter stand und deren 
Ahnen schon der Zeit der Agi lolf ing er zugerechnet 
werden. 
Bereits im Jahre 1146 erscheint in einer Urkunde des 
Salzburger Erzbischofs Konrad als Zeuge ein Wigandus 
Hohinchuchin, im Jahre 1150 ein Eppo de Hohen- 
cuchen für das Kloster Reichersberg, im Jahre 1204 Gott- 
schalcus de Chuchil für das Kloster Admont in gleicher 
Eigenschaft. Im Jahre 1165 wohnte Heinrich Kuchler 
von Hohenkuchel dem 10. Turnier*) zu Zürich, und 
1179 Wernher und Erhard die Kuchler dem 11. Tur¬ 
nier zu Köln bei. Den einzelnen aktiven Rittern eines solchen 
Turniers wurden durch einen zeitgenössischen Dichter Lob¬ 
sprüche in Reimen gewidmet und die Kuchler in den Zeilen 
verherrlicht: „Die Kuchler auch tiergleich — zu besitzen durch 
ihr Ehr — Wären wohl würdig ein Reich — Ich nenn 
ihr noch viel mehr." 
Konrad I. von Kuchel war 1297 für Erzbischof 
Konrad IV. von Salzburg beim Herzog Albrecht von Oester¬ 
reich als Gesandter tätig, als am 24. September dieses 
Jahres ein Krieg auszubrecheu drohte. Gegen Ende des 
13. Jahrhunderts erscheinen die Kuchler als Erbmarschälle 
des Erzstiftes Salzburg, 1351 wird Konrad ll. der Kuchler 
als Hauptmann zu Salzburg genannt; weiter sind erwähnt 
dessen Bruder Hartneid II. von Trübenbach, Hart¬ 
neid III. der Jüngere und Eberhard, Gebrüder zu Fried¬ 
burg.**) Hartneid der Aeltere war 1375 Pfleger zu Obern¬ 
berg, wurde 1384 Hofmeister der Gemahlin des Herzogs 
Friedrich von Baiern und starb im Jahre 1399. Eberhard 
hatte die Herrschaft Wildeneck uni) die Pflege zu Tettelheim 
imte. Im Jahre 1394 erscheinen Ritter Friedrich und 
Wilhelm die Kuchler auf dem 22. Turnier zu Regens- 
*) Turniere waren im Mittelalter Kampfspiele der Adeligen 
in voller Ritterrüstung. 
**) Im k. n. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien.