Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

rückweist: „Betreff des Filialgotteshauses St. Georg zu 
Friedburg ist bekannt, daß solches beim kaiserlichen Einfall 
abgebrannt wurde und liegt noch heutzutage unter Asche 
und wollte Gott, es gerithe nit gar in den Raub der gänz¬ 
lichen Vergessenheit." Die in den Worten Bruckbauer's ver¬ 
borgene Hoffnung, daß die Kapelle wiedererstehen werde, 
muß wohl in Erfüllung gegangen und eine Wiederherstellung 
derselben, wenigstens notdürftig, späterhin eingetreten sein, 
da ja wie auf Seite! 93t Schule Friedburg,des näheren angeführt 
ist, der Friedburger Schullehrer Seelackner noch gegen 
Ende des 18. Jahrhunderts in der Georgskapelle den 
Organistendienst versah. Auch die Wohnräume der Burg, 
waren, wie nachher erwiesen erscheint, bis zu dieser Zeit 
noch benützt worden. 
Daß dem ganzen Burgbestande zwei Haupteingänge, 
also Tore zur Verfügung standen, geht aus dem Salbuch 
der Herrschaft Frredburg hervor, wonach bei jedem Tor ein 
Wärter ausgestellt war. Beide Wärter waren mit der Nutz¬ 
nießung von Wiesen aus dem nahen Grundbesitze des 
Schlosses bedacht, wie aus folgenden Stellen des vorgenannten 
Buches zu entnehmen: „Item der Allt pawngartten (Baum¬ 
garten), gelegen an den pawhoff (Bauhof) hat der nti ttere 
torbärttl (Torwärter) das häw (Heu)." „Item der groß 
pawngarttn gelegen Oberhalb des Wegs, dorten hat der 
außer torbärttl das häw." 
„Item der weixlgarttn bei der pruck (Brücke) hat der 
mittere torbärttl das häw." 
„Item ein gärtl bei der pruck an die Tennck hant an 
den graben hat der mittere torbärttl das häw." 
Obige Bezeichnungen mit der Abbildung und den jetzigen 
tatsächlichen Bodenverhältnissen in Zusammenhang gebracht, 
müßte also der „außer torbärttl" beim Tor an der Wind¬ 
berge, der „mittere torbärttl" beim Tor an der Nordseite 
der Burg zur Bewachung ausgestellt gewesen sein. Letzteres 
Tor war ohne Zweifel zum Einlaß für schwer beladene 
Wagen bestimmt, die den Weg aus den nördlich anschließenden 
Feldern und Wiesen sowie auch die Straße benützten, die 
noch jetzt am Schulgebäude vorbeizieht und direkte zu eben¬ 
diesem Tor hinführen mußte. 
Wie in der geschichtlichen Abhandlung der Fried¬ 
burg des näheren beschrieben erscheint, wurde die Burg nach
	        
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