Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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26. Die Sriedburg. 
(Ihre Bauwerke.) 
An der Stelle, wo einst die Feste Fried bürg stand, 
befand sich vorher ein römisches Kastell, das jedoch wie so 
viele andere in der Provinz Norikum nach deren Räumnng 
durch die Römer*) betn Verfalle entgegenging. Die Bauart 
und der Umfang dieser römischen Befestigung sind natur¬ 
gemäß nun nicht mehr festzustellen und mögen die Mauer¬ 
reste derselben wohl zum größten Teile an Ort und Stelle 
verblieben sein, bis sie sonach beim Aufbau der Friedburg 
im Jahre 1180 als willkommenes Materiale Verwendung 
fanden. Vielleicht ist man damals gerade durch dieses offen¬ 
liegende römische Gemäuer gelegentlich der Wahl des Bau¬ 
platzes für die Friedburg auf die so überaus günstige, be¬ 
herrschende Lage des Hügels aufmerksam geworden. 
Zu unserem Leidwesen ist uns keine genauere Kenntnis 
betreff des Gesamtzustandes der ehemaligen Friedburg 
vermittelt worden; wir besitzen nur jene Darstellung der 
äußeren, südlich gelegenen, das ist dem Orte Friedburg zu¬ 
gekehrten Hauptgebäude samt Kapellenturm, der Zugbrücke 
mrt Verteidiguitgsturm und Windberge, sowie Pallisaden- 
zaun, wie selbe uns in der vorliegenden Abbildung zur Ver¬ 
fügung steht.**) Alle anderen Teile der Burg erscheinen in 
derselben unserer Betrachtung unzugänglich. 
Dieser Mangel muß gewiß in Jedem das Interesse ba¬ 
hrn wachrufen, welche weiteren anschließende, oder vom 
Hauptgebäude getrennte Mauerwerke bestanden haben mögen. 
bief<* 5rßSe ist es gestattet, sich im allgemeinen eine 
Erstellung von der inneren und äußeren Ausrüstung zu 
bilden, mit welcher die in deutschen Landen im Mittelalter 
auf Anhöhen gebauten Burgen fast einheitlich versorgt worden 
waren, um dem damals so sehr notwendigen eigentlichen 
Vertermgungszwecke dienen zu können. 
*) Ums Jahr 480 nach Christi. 
, **) Verfasser hat bis nun keine andere bildliche Wiedergabe der * 
Fnedburg zu Gesicht bekommen, obwohl er Gelegenheit gewann, in 
einer Anzahl alter Geschichtswerke auf Darstellungen von Feste und 
Ort Friedburg sein Augenmerk richten zu können. 
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