Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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Zur Beleuchtung dienten Holzspänne auf eisernen Leuchtern 
oder Talglampen. Del und Kerzen für die Wohuräume 
kamen erst später in Verwendung. Die rohen Heizvorrich¬ 
tungen bildeten sich erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts 
zu gefälligen Oefen in den Zimmern aus und erst von da 
an vermochte man die Wohnräume behaglich durchzuwärmen. 
Sonnenuhren finden sich schon in ziemlich alten Burgen 
und zwar mit an die Wand gemalten oder erhabenen aus- 
gemörtelten Ziffern, oder in Stein gemeißelt. 
Inschriften und Wappen als Verzierung gehören eini¬ 
germaßen auch zur Ausstattung der Burg. Die ersteren be¬ 
ziehen sich auf Bau und Zubau oder andere wichtige Schick¬ 
sale der Burg und sind meistens in Steinplatten in bie 
Tiefe gemeißelt. Die Wappen findet man häufig erhaben 
gearbeitet, in der Regel ober den Toren. Wandmalerei war 
vorzugsweise in den Kapellen anzutreffen. 
Die Gefängnisse deren traurige Einrichtung ein paar 
Steinblöcke als Sitz und zum Anfesseln der Gefangenen 
einige Ringe in der Mauer zu ähnlichem Zwecke, bisweilen 
auch eine in Stein gehauene Vorrichtung für die natürlichen 
Bedürfnisse der Verhafteten bildete, hatten, wenn sie ohne 
Seiteneingang waren, eine Winde, um den Gefangenen selbst 
hinabzulassen oder wieder heraufzuziehen, oft auch kleine 
Seitenlöcher, um ihm seine kärgliche Nahrung zuzureichen. 
Die Rüstkammern der Ritter bargen oft einen reichen 
Schatz ritterlicher, für den Angriffs- oder Verteidigungskampf 
oder für die Turniere bestimmter Waffen und eigene Sattel¬ 
kammern bewahrten die schönen Pferdezeuge. 
Die Brunnen bestanden bei Mangel an zufließendem 
Wasser in der Regel aus Zysternen, zum Schöpfen mit an 
Stricken oder Stangen hängenden Eimern vorgerichtet und 
oft gegen unten zu kegelförmig erweitert, oben auch viereckig 
und selbst in der halben Tiefe mit unterirdischen Zugängen 
versehen. 
Die allgemeine Betrachtung der unserer Zeit in Wirk¬ 
lichkeit oder -nur mehr im Bilde erhaltenen Burgen oder deren 
Ruinen zeigt treffliche Terrainwahl, kluge Raumbeuutzunq, 
gutes Material und Fernhaltung alles Ueberflüssigeu. 
Angrifs und Verteidigung alter Burgen. 
Früher wurde erwähnt, daß bei den Höhenburgen der Feind 
durch tiefe Gräben, hohe Ringmauern und durch Flankierung
	        
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