Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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dem früheren Mangel an Pietät als wertvolles Erinnerungs¬ 
zeichen leider nicht bewahrt wurde. Selbe dürfte wohl aus 
der Zeit der Umwandlung der Landfahne in ein Bürger¬ 
korps, also aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammen. 
Noch wird eine rotweiße Fahne aus Wollstoff, auf einer 
Seite mit dem österreichischen Reichsadler geziert, als Er¬ 
innerungszeichen fürsorglich behütet; sie wurde im Jahre 1877 
von Frau Vießelthaler, k. k. Försterswitwe in Rans- 
hofen, dem Korps gewidmet und im Jahre 1907, als den 
geänderten Verhältnissen desselben nicht mehr entsprechend, 
außer Gebrauch gesetzt. 
Der Ersatz hiesür wurde auf Anregung und unter werk¬ 
tätiger Unterstützung der Frau Marie Gastgeber in 
Friedburg gelegentlich des 500jährigen Gründungsfestes des 
Bürgerkorps beschafft. Diese neue Fahne, ein Prachtstück 
ausnehmender Schönheit, vom feinsten Seidenstoff und mit 
reicher Goldstickerei versehen, ist aus der Werkstätte der Firma 
Ranchegger-Linz hervorgegangen. Das Fahnenblatt ist 175 cm 
lang und 135 cm breit und trägt auf der Vorderseite im 
gelben, von schwarzgelbem Flammenzackenrande eingefaßten 
Felde die Aufschrift: „Grenadier-Kompagnie Friedburg- 
Lengau"*) und den Reichsadler über zwei Eichenzweigen, 
welche in ihrer Verbindung auf einem Schilde die Jahres¬ 
zahl 1907 ausweisen. Auf der Rückseite des Blattes ist in 
weißem, von rotweißem Flammenzackenrande eingefaßten Felde 
die Aufschrift: „Mit Gott für Kaiser und Vaterland" und 
eine von einem Muttergottesbilde überragte Abbildung der 
ehemaligen Friedburg. 
Die in zwei Teile zerlegbare Fahnenstange ist 340 cm 
lang, braun gestrichen und hat eine vergoldete Lanzenspitze, 
an welcher die Zahlen 1400, beziehungsweise 1907 ein¬ 
graviert sind. 
Die Anschaffungskosten der Fahne betrugen 856 Kronen, 
die teils durch freiwillige Spenden, teils aus dem Vermögen 
des Bürgerkorps gedeckt wurden. Die beiden seidenen Fahnen¬ 
bänder, eine Spende der würdigen Fahnenpatin, tragen in 
reicher Goldstickerei die Aufschriften: „Gewidmet von Frau 
Maria Gastgeber" und: „Der Grenadier-Kompagnie Fried- 
bnrg-Lengan." 
*) Die Mitbenennung Lengan ist geschichtlich keinesfalls richtig.
	        
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