Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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Urkunden aufgefunden werden konnten, so hat dies darin 
feinen Grund, daß sich Gewerbslente und Landbebauer damals 
und auch späterhin mit Sammlungen von Urkunden wohl 
nicht befaßten und, wenn solche auch aufbewahrt wurden, 
diese durch die nur zu oft wiederkehrenden Feuersbrünste 
zugrunde gingen. 
So sind denn auch sämtliche Aufzeichnungen und Ur¬ 
kunden des Friedburger Bürgerkorps beim Brande der L e h t% 
mühle in St.Ulrich im Jahre 1837 vernichtet worden. Dies 
ist ein höchst bedauernswertes Ereignis, nicht nur für das 
Korps selbst im besonderen Grade, sondern auch für die 
Landesgeschichte betreff der Tätigkeit und Entwicklung vater¬ 
ländischer, militärischer Vereinigungen, wofür gerade das 
Friedburger Korps auf Grund seines in so frühe Zeit zu¬ 
rückreichenden Bestandes wichtigen Stoff hätte liefern können, 
wenn die Ausschreibungen und Urkunden, was angenommen 
werden muß, auch nicht bis zur frühesten Periode des Be¬ 
stehens vorhanden sein konnten, weil sie damals nicht ge¬ 
führt wurden. 
Aus lokalgeschichtlichen Nachrichten kann jedoch das 
Alter des Friedburger Korps aus eine stattliche Reihe von 
Jahrhunderten zurückverfolgt werden. Das angesehene Bürger¬ 
korps kann sohin mit Recht auf eine uralte Vergangenheit 
stolz zurückblicken, wie es in dieser Art wohl wenigen kamerad¬ 
schaftlichen Vereinigungen gegönnt sein mag. 
Eben das ehrwürdige Alter dieser Institution gibt 
schon allein Anlaß genug, deren Geschichte, soweit dies bei 
dem Mangel zusammenhängenden Tatsachenmateriales der 
älteren Vergangenheit ermöglicht ist, sowie auch deren Eigen¬ 
art eine etwas eingehende Behandlung zu widmen, als dies 
bei den anderen heimischen Vereinigungen, deren Entstehung 
in die neuere und neueste Zeit fällt, tunlich sein kann. 
Wie schon Eingangs dieses Abschnittes im allgemeinen 
begründet wurde, ist die Entstehung einer ständigen Be¬ 
satzung in der Friedburg in die gewalttätige Zeit des 12. 
und 13. Jahrhunderts zu verlegen. Es ist bei dem Range 
dieser Burg mit Sicherheit anzunehmen, daß hiesür schon 
deren Erbauer, die Bischöfe von Bamberg, vorgesorgt haben, 
wenn auch in der ersten Zeit des Bestandes der Besatzung 
noch eine arge Regellosigkeit in der Wahl der Mannschaft 
und deren Verwendung geherrscht haben mag.
	        
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