Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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Uereitj der freiwillige« Feuerwehr zu Eettgau. Wie 
überall, haben auch in Seitgau die drängenden Verhältnisse 
zur Einsicht geführt, daß auch bei Feuersgefahr schnelle 
Hilfe der allerwichtigste Punkt ist, der einen verhängnisvollen 
Verlauf eines begonnenen Brandes einzudämmen vermag. 
So waren auch hier die verhältnismäßig große Entfernung 
der benachbarten Feuerwehren, der Mangel an rasch wirkenden 
Verständigungsmitteln für diese, das im Dorfe vorherrschende 
Baumateriale der Häuser (Holz) und schließlich die un¬ 
günstig verteilten Wasservorräte die zwingende Triebfeder, 
die mehrere wackere Männer die in so vielerlei Hinsicht ge-- t 
suhrdete Lage des ganzen ausgedehnten Dorfes überblicken 
ließ. Dem Gastwirt Franz Pär und den Bauern Paul 
Pär, Simon Schinwald und Johann Schwab ge¬ 
bührt das Verdienst, hierin durch ihr energisches Eintreten 
den Gedanken rasch zur Tat gemacht zu haben. Im Sommer 
1894 wurde eine Sammlung eingeleitet, die bei dem ver¬ 
ständnisvollen Entgegenkommen der Bevölkerung in Kürze 
den Betrag von fl. 823'20 kr. ergab; die Gemeinde leistete 
hiezu eine Beisteuer von sl. 100•—. Nun konnte die alte, 
vorhandene, wenig leistungsfähige Feuerspritze ruhig beiseite 
gelassen und eine, den modernen Anforderungen entsprechende 
Feuerspritze samt dem nötigen Zugehör (bei R. Gugg u. S. 
in Braunau) beschafft und an die Heranziehung und Aus¬ 
bildung einer reichlich vorhandenen Mannschaft geschritten 
werden. Am 28. April 1895 fand denn auch bereits die 
konstituierende Versammlung in Lengau statt, wobei sich 
32 Anwesende als ausübende Mitglieder des zr gründenden 
Feuerwehrvereines meldeten und Franz Pär als provi¬ 
sorisches Hauptmann, Mich. Sporn als Schriftführer und 
Joh. Schwab als Kassier wählten. Die Genannten sührten 
sodann die weiteren organisatorischen Arbeiten durch. 
Sub. Zahl 8181/11 der k. k. Statthalterei Linz unterm 
26. Mai 1895 wurde der Bestand der freiwilligen Feuer¬ 
wehr zu Lengau genehmigt und daraufhin am 9. Juni die 
endgiltige Wahl der Funktionäre vorgenommen: Franz 
Pär, Hauptmann, Michael Sporn, Schriftführer, Jos. 
Reibersdorfer, Kassier und Georg Stampfer, Zeug- :;i 
wart. Die vollständigen Löschrequistten sind in einem eigenen 
Spritzenhaus untergebracht und inmitten des Dorfes wurde 
ein ausgiebiges Wasserreservoir geschaffen.
	        
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