Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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bach-Klause.*) Zur Leitung und Verwaltung des Triftwesens, 
zur Aufsicht über die Klausen und Rechen, Bereitung und 
Zufuhr des Brennholzes sowie Führung der Verrechnungen 
wurde im Jahre 1812 ein besonderes Sriftarnt in Wei¬ 
ße Nb ach unter Triftbeamten errichtet; späterhin, unter der 
nachherigen österreichischen Herrschaft wurde die Leitung des 
Betriebes dem k k. Forstamt in Friedburg zugewiesen. 
Die Triftstrecken Betrugen insgesamt 71.3 km, wovon 
auf den Riedl- und Weißenbach bis Schneegatttern 27-8 km 
entfielen. Von den restlichen 43-5 km trafen aus den Riedl¬ 
bach bis Höfen 23°8 km, von dort bis Hagenau 197 km. 
Nach den zur Verfügung gestandenen Aufzeichnungen 
wurden vom Jahre 1820 bis 1861 in 40 Arbeitsjahren 
jährlich im Durchschnitte 7601 Klafter (ä 240 Scheiter) 
weiches und hartes Holz getriftet mit einem Unterwegs¬ 
verlust von 2-5 °/o; das Maximaljahr 1835 triftete 
10.78972 Klafter. 
Durch die große Überschwemmung am 27,, 28. und 
29. Juli 1897 wurden die Holztriftanlagen von den Klausen 
bis Schneegattern faft vollständig zerstört und demzufolge 
zwecks der Beförderung der Holzmengen aus dem Walde der 
Bau einer Schleppbahn durchgeführt, wodurch das Schicksal 
der durch 132 Jahre bestandenen Trift entschieden war. 
Was den Fifchstand im Riedlbach anbelangt, so 
finden sich in demselben fast ausschließlich Forellen (sogenannte 
Regenbogen-Forellen) vor**); dies wenigstens im oberen Laufe. 
Aus dem Salbuch der Herrschaft Friedburg im Jahre 1363 
geht hervor, daß das Fis che r eirecht in diesem Bache 
damals eben dieser Herrschaft gehörte. Erst vor 132 Jahren 
scheint dieses Recht von der bairischen Verwaltung an Private 
vergeben worden zu sein und hat dann nach Urkunden 
mannigfachen Wechsel erfahren, was die Nntzstrecke Schnee- 
gattern-Achenlohe betrifft. Laut Kaufvertrag des Land- 
gerichtes Friedburg vom 17. Oktober 1780 (durch Friedrich, 
Freiherrn von Satzendorf, Landrichter in Friedburg be¬ 
handelt) wurde die Fifchereiberechtiguug im Lizitatationswege 
*) Im Jahre 1882 kam noch die Schwarzmoosklause hinzu. 
**) Diese Fischgattung soll sich bei der Ueberschwemmung im Jahre 
1897 ans dem Teich des Bartl Sepp in Hochegg in den Riedl¬ 
bach verpflanzt haben.
	        
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