Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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gt. Agatha und Neukirchen am Wald. Die aufständischen Bauern 
teilten sich in mehrere Scharen. Ein Haufe besetzte Aschach, 
sperrte die Donau und unterhielt Verbindungen mit den Bauern 
des Mühlviertels, ein Haufe zog an die Traun, um die Bauern 
im Traunviertel zum Anschlüsse zu bewegen, eine Schar besetzte 
peuerbach und ein großer Teil der Bauern zog in das alte Lager 
in der Weiberau. Der Versuch, den Aufstand ins Traunviertel zu 
verpflanzen, schlug fehl. Der Abt des Stiftes Kremsmünster, Anton 
Wolfradt, hatte einen großen Einfluß auf jene Bauern, welche 
Untertanen des Stiftes waren, so daß die Bauern selbst den Auf¬ 
ständischen das Eindringen in das Traunviertel wehrten. Im 
Hausruckviertel nahm der Aufstand aber seinen Fortgang. In der 
Nacht vom 1. auf den 2. September besetzten die Bauern den 
Markt und das Schloß Wolfsegg und am 7. September erzwangen 
sie die Uebergabe von Vöcklabruck. Auch Schwanenstadt und 
Lambach fielen in die Hände der Bauern. Ihre Herrschaft 
dauerte aber nicht lange. Schon am 17. September wurden die 
Bauern von dem Grafen Franz Christoph Khevenhiller mit Hilfe 
der ihm treu gebliebenen Untertanen seiner Herrschaften Kammer, 
Kogl und Frankenburg aus Vöcklabruck und Schwanenstadt ver¬ 
trieben und Lambach durch die kaiserlichen Truppen eingenommen. 
Weniger glücklich waren die Kaiserlichen bei Eferding, woselbst 
die Bauern, nachdem ihnen die Einnahme der Stadt nicht ge¬ 
lungen war, die Vorstadt, nämlich die Häuser außerhalb des 
Schmiedtores an der Peuerbacherstraße, in Brand gesteckt und 
auf der Hagleithen ein befestigtes Lager bezogen hatten. 
Am 25. September wollten die kaiserlichen Truppen unter 
dem Grafen Werner Tilly, eines Neffen des berühmten Feldherrn, 
das Lager erstürmen, wurden aber zurückgeworfen und bis Efer¬ 
ding verfolgt, wo die Bauern mehrere Häuser in Brand setzten. 
Ihr Sturm gegen das Schmiedtor wurde aber abgeschlagen. 
Anfangs Oktober gingen 400 Bauern bei Aschach über die 
Donau, um den Mühlviertlern gegen die in der Gegend von Has- 
lach übel hausenden kaiserlichen Truppen Hilfe zu bringen. Der 
Versuch mißlang aber und der kaiserliche Oberst Traun unter¬ 
drückte die Unruhen im Mühlviertel, eroberte dann Aschach und 
führte dem Grafen Tilly nach Eferding Verstärkungen zu. Als die 
Bauern im Lager zu Weibern hievon hörten, wollten sie am 
9. Oktober dem Lager auf der Hagleithen eine Hilfsschar senden. 
Bevor aber diese noch das Lager erreicht hatte, wurde sie von 
den kaiserlichen Truppen überfallen und fast gänzlich aufgerieben. 
Als die Bauern auf der Hagleithen den Kampf in der Ebene 
bemerkten, wollten sie ihren Genossen Hilfe bringen, wurden aber 
durch Tilly daran verhindert. Als nun auch Graf Khevenhiller, 
welcher bei Köppach und Wolfsegg die Bauern besiegt hatte, mit 
dem Grafen Tilly sich in Verbindung setzte, verließen die Bauern 
das Lager auf der Hagleithen und die Soldaten steckten sodann 
dasselbe in Brand. Auch die andern Bauernlager lösten sich auf 
und die Bauern unterwarfen sich dem Kaiser. Der Anstifter des 
Aufruhrs, Greimbl, wurde auf der Flucht in Böhmen ergriffen, 
nach Linz gebracht und dortselbst am 19. Februar 1633 hingerichtet. 
Das gleiche Schicksal traf auch mehrere andere Kädelsführer.
	        
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