Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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gab Heinrich nach und Albrecht kam in den ungeteilten Besitz des 
oberösterreichischen Gebietes. Mit dem nachfolgenden Erzbischof 
Rudolf geriet aber Albrecht wegen Grenzstreitigkeiten in Zwist, 
welcher zu einer Fehde führte. Rudolf starb im Jahre 1290, aber 
auch Konrad, der neue Erzbischof, setzte den Kampf, unterstützt 
von dem Herzog Otto von Bayern, fort. Die obengenannte Ver¬ 
sammlung sollte den Frieden vermitteln, welcher aber erst nach 
langed Unterhandlungen in Wels und Linz dortselbst am 25. Mai 
1293 zustande kam. Bald darauf brachen neue Zwistigkeiten 
zwischen Albrecht und dem Erzbischof von Salzburg aus, welche 
erst durch den am 24. September 1297 zu Wien geschlossenen 
Frieden beigelegt wurde. 
Im nächsten Jahre wußte Albrecht seine Wahl zum Könige 
von Deutschland durchzusetzen. Adolf von Nassau, der bisherige 
König, war bei der Mehrheit der deutschen Kurfürsten mißliebig 
geworden, wollte aber seine Würde nicht ablegen. Am 2. Juli 1298 
kam es bei Göllheim in der Rheinpfalz zwischen ihm und Albrecht; 
zur Entscheidungsschlacht. Adolf wurde besiegt und fiel im Kampfe. 
Noch im selben Monate, am 27. Juli 1298, wurde Albrecht in 
Frankfurt von den Kurfürsten einstimmig als deutscher König 
anerkannt. Die Regierung der österreichischen Länder überließ 
er seinen Söhnen Rudolf, Friedrich und Leopold und behielt sich 
nur das Oberaufsichtsrecht über die Verwaltung vor. Albrecht wurde 
im Jahre 1308 von seinem Neffen Johann und mehreren Rittern 
ermordet. Die Regierung der österreichischen Länder führte jetzt, 
da der ältere Bruder Rudolf schon im Jahre 1307 gestorben war,. 
Friedrich, der Schöne genannt. Gleich im Anfange seiner Re¬ 
gierung kam er mit den bayerischen Herzogen in einen Krieg, 
weil diese einen Aufstand vieler Adeliger und auch der Bürger¬ 
schaft mehrerer Städte in Ober- und Niederösterreich unterstützt 
hatten. Der Krieg dauerte von 1309—1311 und litt besonders 
die Gegend am Inn. Um diese Zeit trat in Oberösterreich, nament¬ 
lich in der Umgebung von Steyr, eine Sekte religiöser Schwärmer, 
Lollharden genannt, auf, gegen welche der Erzbischof von Salz¬ 
burg und der Bischof von Passau Maßregeln ergreifen mußten. 
Auch in Eferding machten sich Anhänger dieser Sekte bemerkbar. 
Schwere Drangsale erlitt unser Land, namentlich die Gegend am 
Inn, durch den achtjährigen blutigen Krieg zwischen Friedrich 
dem Schönen und Ludwig von Bayern (1314—1322), welchen diese 
um die deutsche Königskrone führten. Die Schlacht bei Mühl¬ 
dorf am Inn (28. September 1322) führte die Entscheidung herbei. 
Friedrich wurde nach tapferem Kampfe besiegt und gefangen 
genommen. Nach 21/2jähriger Haft in der Burg Trausnitz bei 
Regensburg erlangte er gegen das Versprechen, auf die deutsche 
Krone zu verzichten, die Freiheit wieder, kehrte aber in die 
Gefangenschaft zurück, als seine Brüder sein Versprechen nicht 
billigten. Gerührt von der Treue Friedrichs, söhnte sich Ludwig 
mit ihm aus und teilte mit dem Jugendfreunde den königlichen 
Titel. Friedrich starb schon im Jahre 1330. Sein Bruder Al¬ 
brecht IL (1330—1358) übernahm nun die Regierung der öster¬ 
reichischen Länder und war unermüdlich für das Wohl derselben 
tätig. In seine Regierungszeit fallen mehrere denkwürdige Ereig-
	        
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