Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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„Muzi, Muzi, Muziu; die Schweine mit: „Nuz, Nuz, Nuzu (oder 
Lu Lu, Lu"); die Kühe mit: „Kulihöß"; die Pferde mit: „Heißi. 
Heißi, Heißi"; die Tauben lockt man mit Pfeifen. 
Zum Schlüsse dieses Kapitels sei noch auf einige Hand¬ 
werksbräuche verwiesen. Wenn die Zimmerleute irgendwo, etwa bei 
einem Brückenbau, Pfähle einrammen, so wird der Schlägel im 
Takte gehoben und gesenkt und dazu eintönig gesungen: „Ein¬ 
mal auf — und einmal drauf — zweimal auf — und zweimal 
drauf — usf. Zum Schlüsse heißt es dann: Auf daß kracht — 
auf daß pascht — und dann rast's." 
Bei den Maurern besteht die Sitte des sogenannten Ver¬ 
ziehens (Vaziagn). Betritt ein Neugieriger einen Neubau, so wird 
hinter ihm rasch der Eingang mit einer Maurerlatte verschlossen 
und ein Maurer spricht: 
I werd' den Herrn vaschliaßn 
Es darf ihn net vadriaßn. 
Wir vaziagn Fürsten, Grafen und Edelleut, 
Das is 'n Maurern ihr Gerechtigkeit. 
Wer den Maurern ihr Arbeit will betrachten, 
Der darf ein wenig Trinkgeld net achten. 
Gibt der Herr auf ein Glas Bier oder Wein, 
So wird er wieder entlassen sein. 
Ist ein Bau vollendet, so muß der Bauherr den „Zwickel", 
so nennt man den letzten Ziegel, selbst einschlagen. Ein Arbeiter 
stoßt den Schlußziegel nach jedem Schlage wieder zurück und der 
Lauherr muß so viele Maß Most (oder Bier), als er Schläge auf 
den Ziegel geführt hat, zahlen. Dabei ist folgender Spruch üblich: 
„Angfangt harn ma in Gottes Nam', 
Gmacht ham mas, so guat mas kina harn. 
's wird wohl 'n Bauherrn a paar Maß kosten. 
Er kann uns koan Lahn1) und koan Buckel zoagn. 
G'arbeit harn ma nach der Latt'n und Schnur: 
Ziagl, geh in dei ewige Ruah." 
J) Das heißt: keine Unebenheit in der Mauer. 
	        
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