Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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wie im Bezirk Eferding vor. Da« Milch erträgnis beläuft sich unter 
den günstigsten Verhältnissen auf 15—16 Liter. 
Die Pferdezucht wird ähnlich wie im Bezirke Eferding 
betrieben. 
Dasselbe gilt von der Schiveinezucht. Die Schafzucht im 
Bezirke Waizenkirchen ist ziemlich verbreitet, weniger die Zucht 
der Ziege. Ein Schaf liefert gewöhnlich 3 hg Wolle. 
Die Zucht des Hausgeflügels ist dieselbe wie im Bezirke 
Eferding. (Siehe S. 211.) 
An Fischen sind hauptsächlich zu nennen: Rutten, Hechte, 
Berschlinge, Näslinge, Barben, Brachsen, Lauben, Karpfen, Schleien, 
Eiteln und Rotaugen. Von einer eigentlichen Fischzucht ist keine 
Rede. Diesbezüglich ist der Spruch gebräuchlich: Wer's betreibt, 
verspielt das Geld. 
Krebse finden sich (seit der Krebsenseuche anfangs der 
Achtzigerjahre) in den Bächen des Bezirkes nur mehr in geringer Zahl. 
Bemerkenswert sind die Fischzüge in der Aschach zur Laichzeit. 
Die Bienenzucht wird im Bezirke Waizenkirchen mit regem 
Fleiße betrieben. Erwähnenswert sind die schönen Bienenstände 
bei Doppelmair, Leeb und Skorpik. 
Bezüglich des Tierschutzes gilt das, was bei Eferding (siehe 
Seite 212) gesagt wurde. 
Auch im Bezirke Waizenkirchen traten im Jahre 1893 die 
sogenannten „Krautwürmer" in ungeheuren Mengen auf. 
Maikäfer finden sich selten.1) 
Bemerkenswert sind im Frühlinge und Herbste die großen 
Züge von Krähen und Wildgänsen; als Durchzugsvögel sind zu 
nennen Störche und Reiher, welche aber meist nur vereinzelt 
kommen. Bezüglich des Scheidens und Kommens der Schwalben 
gilt der in Oberösterreich allgemein gebräuchliche Spruch: 
Um Maria Geburt, 
Ziehen die Schwalben fürt. 
Um Maria Verkündigung, 
Kommen die Schwalben wiederum. 
Der Menschenschlag im Bezirke Waizenkirchen ist im allge¬ 
meinen als mittelgroß zu bezeichnen. Was die leibliche Pflege der 
Kinder in den ersten Lebensjahren betrifft, so gilt im großen und 
ganzen das bei Eferding Gesagte. (Siehe S. 212.2) 
2) Eine merkwürdige Sage berichtet folgendes: Einst kam ein Schneider¬ 
geselle namens GelasiusPimperling auf seiner Wanderung nach Waizenkirchen 
und fand im Pfarrhofe gastliche Aufnahme. Zum Danke hiefür erbot er sich 
die Maikäfer zu „bannen", welche damals in riesigen Massen aufgetreten 
waren. Am Ende eines Obstgartens entzündete Pimperling zusammengetragenes 
Reisig und .♦chüttete dann aus einem Fläschchen eine Flüssigkeit in das Feuer, 
welches hoch emporschlug und einen dichten Eauch verbreitete. Am andern 
Morgen bedeckten Tausende von getöteten Maikäfern den Boden und seither, 
heißt es, ist Waizenkirchen von der Maikäferplage befreit. 
2) Als Schlummerliedchen wird in den Bauernhäusern gern gesungen: 
Hai, Haiti, Pumbai 
Toans Diandl (Büabal) sehen wiagn, 
Wir wern's halt in Sunta 
In Kiritag führn.
	        
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