Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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Schlierlager befinden. In den Sandgruben der Umgebung sind 
wiederholt Funde von Fischzähnen und Haifischwirbeln gemacht 
worden.1) 
Sumpfige Stellen finden sich noch im Flußgebiete der Aschach 
in einigen Niederungen. Teiche findet man beim Schloß Weiden¬ 
holz, beim Schloß Hochscharten und bei Weikartsberg. 
Die Umgebung von Waizenkirchen ist sehr fruchtbar. Am 
häufigsten werden Weizen, Korn, Gerste, Hafer, dann Kartoffel, 
Kraut und Futterrüben gebaut. In den Gärten der Bauernhäuser 
findet man zumeist Salat, Gurken, Zwiebel, Knoblauch, Rettich, 
Möhren, Petersilie, Erbsen und Bohnen; reichhaltiger sind die 
Gemüsegärten im Markte Waizenkirchen bestellt. An Unkräutern 
kommen am häufigsten vor: Ackerkohl (Ortsname Dülln), Acker¬ 
rade (Rüden), Wicke, Klappertopf (Kloft), Distel, wilder Mohn, 
Strupfenstau de und Taumellolch (Dur). 
Wie im Bezirke Eferding, so wird auch im Bezirke Waizen¬ 
kirchen der Obstbaumzucht große Aufmerksamkeit gewidmet und 
in guten Jahren viel Obst exportiert. 
In der nächsten Umgebung von Waizenkirchen sind ins¬ 
gesamt gegen 150 ha Bodenfläche,2) welche seit Menschengedenken 
mit Wald besetzt sind. Die größte Ausdehnung haben hievon das 
Edholz (36 ha), das Mittermairholz in Inzing (18 ha) und das Brander¬ 
holz (13 ha).'") Weiter ist zu bemerken, daß das ganze Aschachtal 
von Burgstall bis Steinwänd (fast 3 Stunden lang) mit Wald be¬ 
wachsen ist. 
Das beiläufige Prozentverhältnis der Nadelhölzer ist folgendes* 
Fichten 50%, Tannen 39%, Föhren 10%, Lärchen 1%. Im Aschach¬ 
tale herrscht gemischter Waldbestand, welcher im Herbste zur Zeit 
der Laubabfärbung einen großartig schönen Anblick darbietet. 
An Wild kommen am häufigsten vor: Hasen, Rehe, Reb¬ 
hühner, Fasanen, Wildenten, Einzelheiten an Hasel- und Birk- 
wild, weiter Wildtauben, Wald- und Sumpfschnepfen und Wachteln. 
Der Wildstand ist seit Jahren ziemlich gleich. 
An Raubivild sind vorzüglich anzuführen: Füchse,- Dachse, 
Iltisse, Steinmarder, Wiesel, Fischottern, verschiedene*Falken- und 
Habichtarten. 
Haustiere. Was die Bindviehzucht betrifft, so finden sich 
nur Mariahofer und Montafoner reinrassig, erstere sind schon über 
100 Jahre in der Gegend. Im übrigen kommen dieselben Kreuzungen 
x) Es sei hier an die Freunde der wissenschaftlichen Forschungen die 
Bitte gerichtet, bei künftigen Funden die kleine Mühe nicht zu scheuen und 
sofort das Museum in Linz zu verständigen, damit die Funde gesichert werden. 
2) Zirka 260 Joch (1 ha = 173 Joch). 
3) Erwähnenswert ist, daß seit etwa IQ. Jahren Neuaufforstungen im 
sogenannten Drei- und Vierfuß verb and durchgeführt werden. Angeregt wurde 
diese Setzart durch den Gemeindearzt Oskar Pastl in Waizenkirchen, welcher 
auf diese Weise eine 3 ha große Fläche im Inzingerholze neu aufforsten ließ. 
Hiebei wurde der Versuch gemacht, exotische Holzarten, welche bisher in der 
Gegend nicht bekannt waren, so Weimutskiefern, Coloradofichten und Nor¬ 
mannstannen, forstgerecht anzupflanzen. Der Versuch gelang vollkommen 
und überflügeln die fremden Bäume die einheimischen Tannen, Fichten und 
Föhren. Spaziergänger von Waizenkirchen besuchen gern die nur eine 
Viertelstunde entfernten Anlagen, welche einen hübschen Anblick gewähren.
	        
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