Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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die Gesellschaft Jesu. Bei seinem ersten heil. Meßopfer in der 
Schloßkapelle zu Weidenholz (1654) ministrierte der Vater Lob¬ 
gott (f 1679) erbte Schwertberg und Windeck. Von seinen Söhnen 
besaß Liebgott (f 1710) Weidenholz, nach ihm sein Sohn Preis¬ 
gott (f 1750), der letzte der Linie des Grafen HaDS Ludwig Kuef- 
stein. Preisgotts Tochter Marie Leopoldine vermählte sich mit 
dem Grafen Johann Weikhart Spindler. Dadurch kam dieser in 
den Besitz der Herrschaft Weidenholz. Ihm folgte im Jahre 
1778 sein Sohn Alois Graf Spindler (j 1798), 1806 Maria Gräfin 
Gavasmi. 
Im Jahre 1819 kaufte Andreas Eder, Kaufmann in Linz, 
die Herrschaft um 40.000 fl., im Jahre 1822 Graf Julius Gilleis. 
Dieser starb im Jahre 1841 auf einer Keise zu München und wurde 
m der von seiner Gemahlin erbauten Gruft auf dem Friedhofe zu 
Waizenkirchen beigesetzt. Die Gräfin entschlief in Linz und wurde 
gleichfalls m Waizenkirchen begraben. Im Jahre 1848 erlosch die 
patrimonial e Gerichtsbarkeit. Die Untertänigkeits-Verhältnisse 
wurden aufgehoben. Im Jahre 1857 erbte Graf Hermann Attems 
das Schloß mit den Gründen. Nach dem Tode der Gräfin Attems 
beschlossen ihre Erben im Jahre 1875 den Grundbesitz des 
Schlosses zu zerstückeln. Er bestand aus 58 Joch Aeckern, 41 Joch 
Wiesen, 7 Joch Gärten und Hutweiden, 129 Joch Waldungen. Zum 
Schlosse gehörten fünf Gebäude und eine Scheune und Hütte 
Einen großen Teil der Grundstücke erwarben die Bürger von Waizen¬ 
kirchen, die Marktgemeinde kaufte die Grundarea mit dem Feuer- 
spntzendepot. 
Am 22. August 1876 brannte das Schloß ab. Das abge¬ 
brannte Gebäude, bloß mit einem Kolldache versehen, kaufte mit 
dem Parke und einer Wiesenparzelle Josef Aichinger in Peuer- 
bach um 10.000 Gulden. Seit 1889 ist der Ingenieur und Stadtrat 
Jose! Gsottbauer in Wien Eigentümer des Schlosses. 
> Einst war im Schloßsaale ein Wappengemälde angebracht 
mit den tarnen der Geschlechter, welche Weidenholz besaßen* 
fechaunberg 1535, Perghaim 1540, Losenstein 1593, Hochenfeld 1612, 
Kuefstem 1635. 
T-r , Darunter standen Verse, welche vom Grafen Hans Ludwig 
Kuefstem herrühren sollen. Ihr Inhalt ist an Weidenholz in Er¬ 
füllung gegangen. 
„Wer dieses sieht, gedenk dabei 
Wie all' Irdisch unb'ständig sei, 
Wie gar kein Herrschaft, Haus und Gut, 
Bei einem G'schlecht lang bleiben tut. 
Und bild' ihm Niemand anders ein, 
Wie es vor g'wesen, wird's künftig sein. 
Was die Zeit gibt, das nimmt die Zeit. 
Diese Welt ist voller Eitelkeit."
	        
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