Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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.,Weilen der edle und feste Herr Hans Prandt zu Gaeussenau als 
unser in das achtzehnte Jahr hero treuer Fürstand und Pfleger 
bei der Herrschaft Weidenholz nicht allein mit Ausbringung unserer 
kaiserlichen Gnad und Marktfreiheit sich zwar hoch und stark 
bemühet, viel schwere Eeisen und Gefahr auf Wien und Prag 
treulich und emsig auf sich genommen, dann auch jetzt zu und 
mit Aufrichtung des Marktbuches und aller guten Polizei- und 
anderer Ordnungen ziemlichen Unkosten und viel Arbeit williglich 
verrichtet hat, so haben wir derowegen seine im Markte Waizen- 
kirchen . . . liegende Behausung samt dem daranstoßenden Gar¬ 
ten .. . von allen bürgerlichen Bürden und Auflagen . . . gefreit 
und ledig gegeben." 
Auch die Herrschaft Weidenholz freite das Haus von den 
untertänigen Lasten. Kaiser Ferdinand IL bestätigte am 3. De¬ 
zember 1624 diesen Freibrief den Brüdern Tobias und Johann 
Jäger. Die Freiheit sollte bei Wiedererrichtung einer bürgerlichen 
Behausung aufhören. Der Sitz führte von dort an den Namen 
Waldau. Tobias Jäger war ein Schwiegersohn von Hans Prandt 
und erbte von ihm den Sitz. Er wanderte im Jahre 1627 nach 
Regensburg aus. Die in Steyr und Neukirchen am Walde se߬ 
haften Nachkommen nennen sich heute noch „von Waldau". 
Im Jahre 1630 kaufte Abraham Griesmüller, Bürgermeister 
von Linz, das Haus. Es hieß dann das Griesmüllersche Freihaus. 
Es folgten verschiedene Besitzer, bis im Jahre 1796 Christian von 
Rosenstetten alle zum Freisitze gehörigen Gründe verkaufte und 
verblieb dabei nur der halbe Hausgarten. 
In nächster Nähe von Waizenkirchen lag der Freisitz Inzing, 
Eigentum der Freyschlag von Freyen stein. Ueber 100 Jahre hatte 
dieses Geschlecht das Pflegamt in Weidenholz inne. Um ihrer 
treuen Dienste willen freite Graf Ludwig von Kuefstein im Jahre 
1641 den Oberhof der Freyschlag in Inzing von allen herrschaft¬ 
lichen Lasten. Kaiser Ferdinand III. verlieh den Brüdern Artolph. 
Gotthard und Rudolf Freyschlag den Adelstand mit dem Beisatze: 
von Freyenstain. 
Der letzte des Geschlechtes Josef Freyschlag von Freyen¬ 
stain (t 1828) verkaufte im Jahre 1826 den Oberhof in Inzing an 
Karl Eder, Sohn des Herrschaftsbesitzers zu Weidenholz, welcher 
mehrere Grundstücke versteigerte und den Freisitz mit dem Reste 
der Gründe an Josef Hintenaus, Mittermaier zu Inzing, um den Preis 
von 1500 fl. abgab. Der heutige Besitzer heißt Michael Wieshofer. 
Auf einer kleinen Anhöhe, eine Viertelstunde von Waizen¬ 
kirchen entfernt, liegt das Gut Waikhartsberg. Es wurde im 
17. Jahrhundert von den Freiherren von Prank erworben und kam 
dann in den Besitz des Reichsgrafen Helmhart Christoph von 
Weißenwolff. Nach seinem Tode kaufte im Jahre 1702 Graf Lieb¬ 
gott von Kuefstein das Freigut und vereinigte es mit Weidenholz. 
Im Jahre 1781 verkaufte Graf Alois Spindler den Freisitz an 
Philipp Lehner, in dessen Familie er sich noch heute befindet. 
In nächster Nähe des Marktes liegt der ehemalige Freisitz 
Brandhof. Der Pfleger Wolf Andre Schmidsperger von Wildberg 
befreite im Jahre 1635 das Gut „Prandmayr" von den Untertans¬ 
lasten. Heute stehen auf den Brandhofgründen bei zehn Realitäten
	        
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