Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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Schülerzahl nötigte zur Errichtung einer dritten Klasse (1848), 
welcher im Jahre 1873 die vierte folgte. Im Jahre 1889 wurde 
ein Zubau zum Schulhause ausgeführt, 1890 vollendet und sodann 
eine fünfte Klasse errichtet. 
Urkundlich erscheinen als Schulmeister (bzw. Schulleiter) 
zu Waizenkirchen: Wolfgang Gartner (1567—1568), Jakob Andre 
Eberl (1580—1607), Christoph Ludwig Preismann (1607), Georg 
Walther (1638), Johann Stettinger (1638—1660), Hans Georg Aichner 
(1660—1666), Josef Oettl (1694—1696), Stephan Krämbl (1696 bis 
1741),1) Johann Vorauer (1763—1785), Johann Michael Fürst 
(1786—1808), Johann Vorauer (1808—1810), Franz Karl Lang 
(1811—1849), Josef Lanz (1849—1883), seither Alois Kramer. 
Am 24. August 1904 beging Herr Alois Kramer sein vierzigjähriges 
Dienstjubiläum, aus welchem Anlasse dem verdienstvollen Schulmanne zahl¬ 
reiche Glückwünsche von nah und fern zukamen. Lehrer Alfred Zwerger 
beglückwünschte den Jubilar namens des Lehrkörpers und überreichte ihm 
einen Lorbeerkranz, die Schülerin Adele Arnhold trug ein recht hübsches 
Festgedicht vor. Landesgerichtsrat Dr. Schrott gratulierte namens der Ge¬ 
richtsbeamten, weiter brachten die gesamte Gemeindevertretung und ver¬ 
schiedene Korporationen dem Jubilar ihre Glückwünsche dar. Die Markt¬ 
kapelle und die Chorsänger ehrten ihn durch ein Ständchen. Von Seiten des 
Bezirksschulrates Wels wurde Herr Kramer, welcher seit 30 Jahren in 
Waizenkirchen wirkt, durch ein Belobungsdekret ausgezeichnet. 
Im Schulhause fanden Musik und Gesang stets gastliches 
Obdach. Einer besonderen Pflege erfreuten sie sich in der Latschen 
Familie. Ihr entstammt Engelbert Lanz, emerit. Uebungsschul- 
lehrer und Musiklehrer an der k. k. Lehrer- und Lehrerinnen- 
Bildungsanstalt in Linz, seinerzeit auch Dirigent des Musikvereines 
in Linz, eine im ganzen Lande wohlbekannte musikalische Persön¬ 
lichkeit. An der Schule in Waizenkirchen wirkte mehrere Jahre 
als Unterlehrer (1857—1861) Johannes Habert, welcher später Stadt¬ 
pfarrorganist in Gmunden wurde und dortselbst starb. Er genießt 
einen ausgezeichneten Ruf als Komponist. 
Markt und Gemeinde Waizenkirchen. 
Wie früher erwähnt (Seite 222), wurde Waizenkirchen am 
11. Mai 1593 zum Markte erhoben. Georg Achaz von Losenstein 
verlieh als Erbgrundherr am 25. August 1593 die Marktstatuten. 
welchen gemäß am 2. Jänner jeden Jahres vier JRatsfreunde und 
ein Vorsprech zu wählen waren. Drei Tage darauf sollen die 
Bürger der Herrschaft Weidenholz zwei taugliche Männer für das 
Marktrichteramt vorschlagen, worauf die Herrschaft einen davon 
ernennt. Das Marktgericht urteilte über alle im Burgfrieden 
vorgefallenen Händel der Bürger, die Appellation ging an die 
Herrschaft. Ohne Vorwissen derselben durfte kein Bürger auf¬ 
genommen werden. Die sich ankaufenden Bürger mußten zur 
Bürgerlade 32 Gulden erlegen, wer ein Handwerk treiben wollte, 
!) Die Keihenfolge erscheint bis 1763 sehr lückenhaft, da viele Doku¬ 
mente, wie früher erwähnt (siehe Seite 222) im Laufe der Zeiten verloren 
gingen.
	        
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