Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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rotem Dach. Darauf steht hinten ein übergoldter Knopf und darob 
ein Kreuz, vorne an der Kirche aber ein hoher weißer Turm, daran 
oben nach einander vier Fenster, als in der Mitte neben einander zwei 
und ober- und unterhalb derselben eins, habend ein spitziges, rotes 
Dach und darauf einen übergoldeten Knopf samt einem Kreuz. Der 
vordere Teil aber des Schildes ist auch blau oder lasurfarb. Darinnen 
erscheint für sich aufrecht eines gelben Pantertieres Gestalt. Aus 
dessen Kachen und Stirn gehen rote feurige Flammen, alsdann 
solicher Wappenschild in Mitte dieses Unseres kaiserlichen Briefes 
gemalt und mit „Farben eigentlich ausgestrichen ist", gnädigst 
verliehen und gegeben, verleihen und geben ihnen das hiemit 
wissentlich in Kraft dieses Briefs und meinen, setzen und wollen, 
daß mehrernannte gemeine Burgerschaft des Marktes Wazen¬ 
kirchen und ihre Nachkommen vorbenenntes Wappen nun hinfüro 
ewiglich haben, führen und sich desselben zu des Marktes Not¬ 
durft, Insigeln, Petschaften und allen andern ehrlichen und red¬ 
lichen Sachen gebrauchen sollen und mügen. Ueber das tun und 
geben Wir auch mehrermelten Unserem Hofrate Georg Achazen 
von Losenstein und seinem Markt Wazenkirchen und ihren Nach¬ 
kommen aus mehr angeregter Unserer landesfürstlichen Macht 
noch diese sondere Gnad und Freiheit, daß er daselbst nicht allein 
jeden Jahres zwei Jahrmärkte, als den ersten auf den Sonntag 
Sexagesimae und den andern auf den Sonntag Trinitatis, sondern 
auch alle Wochen einen Wochenmarkt nämlich auf den Erchtag 
aufrichten und ewiglich halten lassen, desgleichen alle diejenigen, 
so solche Jahr- und Wochenmärkte jedesmal mit ihren Gewerben, 
Waren, Händeln, Hab und Gütern besuchen werden, frei, sicher, 
ungeirrt, dazu und davon ziehen, feil haben, kaufen, verkaufen 
und sonst allen Schutz, Schirm, Geleit und Freiheit wie andere 
Märkte in Unserem Erzherzogtum Oesterreich ob der Ens haben, 
sich deren freuen, gebrauchen und genießen, sullen und mügen, 
von allermäniglich unverhindert, doch Uns, Unsern Nachkommen 
an Unserer landesfürstlichen Ober- nnd Gerechtigkeit unvergriffen 
und unschädlich. Und gebieten darauf . . . Unseren Landeshaupt¬ 
leuten in Oesterreich ob der Ens und sonst allen andern Unseren 
nachgesetzten Obrigkeiten, Untertanen und Getreuen, was Würden, 
Stands oder Wesen die sein, ernstlich und festiglich mit diesem 
Brief und wollen, daß sie viel ernannten Georg Achazen von 
Losenstein und seine Untertanen, die Burgerschaft des Markts 
Wazenkirchen und ihre Nachkommen an vorberührten Unseren 
landesfürstlichen Gnaden und Freiheiten mit Erhebung des Markts, 
Verleihung des Wappens wie auch der Jahr- und Wochenmärkte 
desgleichen Besuchung derselben nicht hindern noch irren, sondern 
sich deren, wie oben steht ruhiglich freuen, gebrauchen, genießen 
und gänzlich dabei bleiben lassen, hierwider nicht tun noch das 
jemand anderen zu gestatten in kein Weis noch Wege, als lieb 
einem jeden sei, Unsere schwere Ungnad und Strafe zu vermeiden. 
Das meinen Wir ernstlich. Mit UrKund dieses Briefs besiegelt 
mit Unserem kaiserlichen anhangenden Insiegel. Geben auf 
Unserem künegelichen Schloß zu Prag des andliften Tag des 
Monats Mai nach Christi, unseres lieben Herrn und Seligmachers, 
Geburt fünfzehenhundert und im drei- und neunzigsten, Unserer
	        
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