Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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welches Fürst Georg Adam I. getragen hat, als er die Braut Maria 
Antoinette nach Frankreich (Paris) begleitet hat und welches 
Staatskleid Knöpfe aus echten Brillanten zeigt. Den herrlichen 
Samtmalereien der Fürstin Luise Starhemberg reiht sich eine 
ganze Garnitur prachtvoller Stickereien der Fürstin Franziska, 
geborenen Fürstin Salm, an. An der Wand erinnert eine Inschrift 
unter Glas und Rahmen an einen Besuch Sr. Majestät des Kaisers 
Franz Josef I. am 3. September 1853 bei Starhemberg in Linz. Der 
Namenszug Sr. Majestät und die Kielfeder, womit dieselbe sich ein¬ 
geschrieben, prangt ober der Inschrift. An der gleichen Wand 
ruft eine Tafel dem Beschauer auch ins Gedächtnis, daß Maria 
Leopoldine Gräfin Starhemberg, geborene Fürstin Löwenstein, 
Gründerin der großen Starhembergschen Bibliothek war. Der vom 
Fürsten Kamillo Heinrich im Jahre 1868 anläßlich des 3. Bundes¬ 
schießens errungene Preis von 100 Dukaten in schöner Fassung ist 
ebenfalls in diesem Saale sichtbar, sowie auch an einer Wand 
eine kleine Statue des Ernst Rüdigers, des Verteidiger Wiens, 
aufgestellt ist, neben welcher einige Dachziegel des alten Schlosses 
aus dem Jahre 1552 bescheiden und geblendet von all dem 
Prunke lehnen. 
Unter den wohlgeordnet in großen Glasschränken lagernden 
Schätzen und Erinnerungen seien ein prächtiger Elfenbeinbecher, 
ein Kreuzpartikel in origineller Fassung, ein silberner Pokal (ver¬ 
goldet) der Schaunburger und das Ehrenbürger-Diplom der Stadt 
Eferding für den Fürsten Kamillo Heinrich erwähnt. Zu den 
glänzenden Kostbarkeiten dieses Schrankes stehen einige Granaten¬ 
stücke von den Düppler Schanzen 1864 und ein Exemplar der 
,.Tages-Post" vom 2. Dezember 1875, gerettet vom Schiffbruche 
der .,Deutschlandu, im grellen Kontraste. Auf einem Tischchen 
ruht in einem kleinen Glasschrein verwahrt die kunstvoll aus¬ 
geführte Wachsbüste (Totenmaske) der Maria Leopoldine Starhem¬ 
berg, geborene Gräfin Colloredo, welche am 20. September 1807 
im 21. Lebensjahre im Wochenbette starb. Diese Frau ist die 
Urgroßmutter des jetzigen Fürsten und ist deren Bild, sie und 
»ihre beiden Kinder vorstellend, auch im Salon des Südtraktes 
sichtbar. Bemerkenswert ist, daß Augenbrauen und Haare an der 
fein modellierten Wachsbüste aus dem wirklichen Haarschmucke 
der in so früher Jugend geschiedenen Ahnfrau des jetzigen Majorats¬ 
herrn hergestellt sind. 
Durch eine herrliche, kunstvoll eingelegte Tür tritt man 
nun in den anstoßenden, ebenfalls mit Schätzen aller Art gefüllten 
Saal, dessen Hauptwert und Sehenswürdigkeit wohl in den präch¬ 
tigen, goldstrotzenden Uniformen und Kleidern, in dem vielen 
kostbaren chinesischen und japanischen Geschirr besteht. Neben 
den Glasschränken, die einen so hohen Wert in sich schließen, 
stehen ein unscheinbarer Tisch und zwei Sesseln; an diesem Tisch 
hat Mozart seine „Zauberflöteu komponiert. 
Auch die ganze Sammlung mexikanischer Sättel, Tiere, 
Kleider, Waffen, Götzenbilder, Amulette, Sporen und Gewächse, 
die Fürst Kamillo Heinrich von seiner Reise in Amerika herüber- 
t gebracht hat, ist hier aufgestapelt und geordnet. Ebenso haben 
in diesem Saale die Ausrüstung und Feldreqaisiten, die genannter 
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