Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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ausgestatteten Schlafzimmer des fürstlichen Ehepaares, welches 
Schlafgemach die Ecke des südlichen und westlichen neuen Traktes 
einnimmt. Bilder mit Darstellungen religiösen Inhaltes, der Wiener 
Karlskirche, ein schön geschnitzter Turm mit einer Madonna und 
einer Uhr im Giebel und eine kleine Bibliothek schmücken die 
Zimmerwände, ober den Betten befindet sich ein altes, wertvolles 
Marienbild. Ein Betschemel mit Marien- und Heiligenbildern, 
die Urkunde der Aufnahme in eine marianische Kongregation, 
zeigen die fromme christliche Gesinnung der Herrschaft und bei 
den beiderseitigen Nachtkästchen ist je ein Kreuzchen mit einem 
metallisierten Tannenzweig und der Inschrift „13. Februar 1900", 
dem Tage der Beisetzung des seligen Grafen Ferdinand Deym, 
ersichtlich. 
Von dem Schlafzimmer der Herrschaft im ersten Stockwerke 
führt eine Reihe von Zimmern, welche für die jüngsten Sprossen 
der fürstlichen Familie, für die Kammer- und Kinderfrau und für 
das weibliche Hilfspersonal eingerichtet sind, wieder auf den 
Korridor des westlichen Traktes, dessen Wände mit Bildern der 
einzelnen Waffengattungen der k. k. österreichischen Armee der 
verschiedensten Zeitläufte, mit Darstellungen verschiedener Gefechts¬ 
episoden, speziell aus dem Jahre 1859 und mit Bildnissen berühmter 
Feldherren geschmückt sind; eine Reihe von schönen Gastzimmern 
schließt den Trakt gegen Norden. Im zweiten Stockwerk dieses 
Schloßteiles wurden erst im Vorjahre durch den jetzigen Fürsten 
die Wohnungen für die beiden größeren Knaben, die Grafen Ernst 
und Ferdinand, sowie für deren Gouvernante, Bonne etc. geschaffen 
und harrt der Ausbau dieses Traktes mit der Wohnung für den 
Haushofmeister noch der Vollendung. Das prächtige Vorhaus des 
zweiten Stockes ist ebenfalls mit Bildern aus dem Militärleben 
geziert. Begibt man sich von dem Korridor des Westtraktes in 
den Nordbau des Schlosses, dem sogenannten „alten Schlosse", 
so passiert man einen schmalen Gang, den eine eiserne Tür ab¬ 
schließt und der fünf Stufen tiefer führt. Zur Rechten liegt das 
woblverschlossene, umfangreiche Archiv mit einer Anzahl von 
Urkunden. Der Eintritt in diesen Raum mit seinen interessanten 
Schätzen ist seit einer Reihe von Jahren nicht mehr gestattet, zu 
welcher Maßnahme sich die Herrschaft aus gewichtigen Gründen 
veranlaßt sah. Neben dem Archiv befindet sich der „Schloßgang" 
(Vorzimmer) mit schönen Bildern aus dem spanischen Erbfolgekriege, 
prachtvollen Kasten mit chinesischem Porzellan und Stahlstichen, 
darstellend Szenen aus dem Kriege 1812. Gegen Norden liegen 
zunächst an dem „Schloßgang" eine Reihe von Toilette-, Schlaf- 
und Empfangszimmer, in welch letzterem ein kolossaler, alter 
Kachelofen auffällt. Den Salon ziert das Bildnis des Fürsten 
Georg Adam I., des ersten Fürsten des Hauses Starhemberg. 
" Anstoßend an diese Gemächer folgt die „alte Halle", ein großer 
weiter Raum mit Holzplafond, von welcher Halle man über eine 
steinerne Stiege in den Hofraum des Schlosses gelangt. Gar vielerlei 
ist in der „Halle", deren Wiederinstandsetzung in der nächsten Zeit 
erfolgen wird, zu sehen und es seien nur die alten Steinwappen,, die 
immens großen Bilder aus dem spanischen Erbfolgekrieg und die 
Querschnitte einiger Bäume unter anderem erwähnt. An dem Quer- 
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