Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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Dem Andenken der mir persönlich sehr wert gewesenen 
Schulmänner Josef Preßl und Vinzenz Müßbichler seien hier einige 
Worte gewidmet. 
Josef Preßl wurde als der Sohn eines Wirtes und Oekonomiebesitzers 
am 12. Dezember 1814 zu Rennersdorf bei Grafendorf in Niederösterreich 
geboren und wandte sich, nachdem er mehrere Jahre bei seinem Lehrer, 
dem Schulmeister Stitz in Loosdorf, praktiziert und die damals zwei Jahr¬ 
gänge umfassende Präparandie in St. Polten absolviert hatte, selbst dem 
Lehrberufe zu. Er diente zunächst als Schulgehilfe in Schloß Gschwandhof, 
Kuprechtshofen und Ybbs an der Donau und wurde sodann zum Schulmeister 
in Ferschnitz ernannt, wo er 19 Jahre wirkte und auch das Amt eines ersten 
Gemeinderates bekleidete. Im Jahre 1857 berief ihn Fürst Adam von Starhem- 
berg als Leiter an die damals vierklassige Volksschule in Eferding und 
wurde ihm auch die Chorregentenstelle in der Stadtpfarrkirche verliehen. 
Als Leiter der Schule war er bis zum 30. April 1879, als Chorregent bis zum 
Jahre 1898 mit unentwegtem Eifer tätig und wirkte auch dann noch als 
hoher Achtziger bis wenige Tage vor seinem Tode (Preßl starb, nachdem er 
erst im Dezember 1903 seinen 89. Geburtstag gefeiert hatte, am 1. Jänner 
1904) am Chore mit. Er war ein ausgezeichneter Musiker, welcher die 
Kirchenmusik in Eferding auf eine hohe Stufe hob. Der biedere, herzensgute 
Mann wird im Andenken der Eferdinger unvergessen fortleben. 
Gleich Preßl gebührt auch seinem Nachfolger im Schulamte, 
Vinzenz Müßbichler, ein ehrenvolles Gedenken. 
. Er wurde am 5. Jänner 1819 in St. Marienkirchen als der Sohn eines 
Zollrevisors geboren, besuchte in Linz die k. k. ISormalhauptschule, woselbst 
er sich bei seinem Abgang im Jahre 1836 ein Zeugnis der „ersten Klasse mit 
Vorzug" erwarb. Nach Absolvierung des Kurses für Lehramtskandidaten 
wirkte Müßbichler viele Jahre als Privatlehrer in Linz, so unter anderen 
beim Kaufmann Gilhofer, beim k. k. Landesgerichts-Assessor von Anthoine, 
Gutsbesitzer in Bergham und in dem Institut der Elise Griesmeyr. Im Mai 
1859 legte er die Prüfung für Hauptschulen mit sehr gutem Erfolg ab und 
kam dann als Supplent an die damalige k. k. Unterrealschule in Wels und 
hierauf an die k. k. Mädchenschule dortselbst, wo er bis 1871, in welchem 
Jahre seine Ernennung zum Lehrer in Eferding erfolgte, verblieb. Seine 
eifrige Tätigkeit fand wiederholt die behördliche Anerkennung und arbeitete 
Müßbichler unermüdlich an seiner Fortbildung. Das Vertrauen der Lehrer¬ 
schaft berief ihn als ihren Vertreter in den Bezirksschulrat Wels und an die 
Spitze des Lehrervereines Eferding. Im Jahre 1879 rückte Müßbichler zum 
Oberlehrer vor, in welcher Eigenschaft er bis zu seiner im Jahre 1890 erfolgten 
Versetzung in den Ruhestand in segensreicher Weise wirkte und wurde ihm 
bei diesem Anlasse von Seiner Majestät das goldene Verdienstkreuz verliehen. 
50 Jahre harter Lehrerarbeit lagen hinter ihm. Müßbichler zog dann zu 
seinem Sohn, dem Stadtförster Josef Müßbichler in Grein, wo er am 12. März 
1902 im Alter von vollendeten 83 Jahren starb. Ehre seinem Andenken! 
Die evangelische Gemeinde in Eferding. 
Im geschichtlichen Teil wurde erzählt, daß bei der strengen 
Durchführung der Gegenreformation im Jahre 1624 die evan¬ 
gelischen Prediger und Schullehrer das Land verlassen mußten. 
Der letzte evangelische Pfarrer in Eferding war Magister Samuel 
Klebermann und wurde an seiner Stelle Wilhelm Klingenbercer 
im Jahre 1625 nach katholischem Ritus mit der Pfarre Eferding 
investiert. Im geheimen vererbte sich aber doch die evangelische 
Lehre bei manchen Anhängern von Geschlecht zu Geschlecht und 
als Kaiser Josef IL im Jahre 1781 das Toleranz-Patefit erließ,
	        
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