Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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Beide Figuren stammen vom Bildhauer Stark in Linz und ließ sie 
Stadtpfarrer Grienberger im Jahre 1888 anbringen. Ueber der 
Türöffnung befinden sich in einer Vertiefung en relief zwei Engel, 
welche das Schweißtuch Christi tragen, eine im Mittelalter sehr 
beliebte Abbildung an Portalen. Oberhalb dieses Beliefs sehen 
wir in einer Hohlkehle zartes Laubwerk, das, im Laufe der Jahre 
schadhaft geworden, dank der Fürsorge des Stadtpfarrers Grien¬ 
berger durch den obengenannten Bildhauer renoviert wurde. 
Das kleinste Portal befindet sich auf der abgelegenen Nord¬ 
seite. Die reich gegliederten Wandungen dieses Portales schließen 
in einen Spitzbogen, der von einem Wimperg gekrönt und von 
Fialen auf Säulen flankiert wird. 
Die Kirche in Eferding ist außerordentlich reich an präch¬ 
tigen Grabsteinen, größtenteils aus rotem oder weißlichem Marmor 
und auch aus Granit bestehend. Eine Anzahl derselben wurde 
durch viele Jahre als Kirchpflaster verwendet, bis sie der gegen¬ 
wärtige Stadtpfarrer, um sie vor dem Verderben zu retten, ausheben 
und als Wandschmuck in und außerhalb der Kirche anbringen 
ließ.1) Edelhart gibt in seiner in der Fußnote genannten Schrift 
eine ausführliche Beschreibung der Denksteine und sei hier nur 
einiges angeführt. 
Der älteste Denkstein stammt aus dem Jahre 1388 und zeigt 
ein Wappen mit dem Namen Friedrich Egker. Bei der Taufkapelle 
befindet sich der Gedenkstein des Adam Andreas Alois Mäderer 
(1699) mit dem Vers: 
Hiedort ein Sproß des Stammes frisch, 
Die Wurzeln annoch grünen; 
Neun Nebenschoß aus Vaters Tisch 
Als junge Oelzweig dienen; 
Mich hat hievon der Blattermann 
Im vierten Jahr getrennet, 
Gott hat mich in die Himmelsfreud 
Verpflanzt, eh' ich die Eitelkeit 
Der schnöden Welt gekennet. 
Auf dem Steine befindet sich die biblische Szene: Abraham 
opfert seinen Sohn Isaak. 
An den Wänden der Taufkapelle sieht man sieben Grab¬ 
steine, deren Inschriften bis auf eine auf Priester hinweisen. 
Beim Josefi-Altar, dem ersten Seitenaltar des rechten Seiten¬ 
schiffes, befindet sich der Gedenkstein für Graf Georg Schaunberg 
1554, Obrister Erbmarschall von Oesterreich und Steyr, und zeigt 
der Stein einen gepanzerten Ritter mit Helm, Schwert und Wappen. 
Beim Marien-Altar sind wiederum Denksteine von Priestern. 
Im Presbyterium sind in der rechten Wand zwei große 
Flachreliefs mit biblischen Darstellungen angebracht. Auf der 
linken Seite sieht man das großartige Epitaphium des Konrad 
Balthasar Grafen von Starhemberg (1687). Unterhalb befindet sich 
eine lange Inschrift, welche die Lebensgeschichte des genannten 
Grafen anführt.2) 
a) Siehe hierüber die Schrift: „Ein Gang um und in die Stadtpfarr¬ 
kirche von Eferding." Von Ferd. Edelhart. 
2) Siehe Edelharts Schrift Seite 12.
	        
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