Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Engelszell erhielt seine Mönche aus dem Stifte Wilhering, 
welches daher als Mutterkloster galt.1) 
In den kriegerischen Ereignissen des 17., 18. und 19. Jahr¬ 
hunderts wird Engelhartszell oft genannt, so z. B. bei dem Einfalle des 
Passauer Kriegsvolkes im Jahre 1610, im spanischen Erb folgekrieg 
in den Jahren 1702—1705 und in den Franzosenkriegen. 
Hiemit nehmen wir von der Geschichte des Marktes Abschied 
und wenden unser Interesse wieder der weiteren Fahrt zu.2) 
Nach kurzer Fahrt erblicken wir auf der Höhe das Schloß 
JRanariedl. Der Dampfer hält in Niederrana am linken Ufer und 
bald darauf in Wesenufer am rechtsseitigen Ufer. Gegenüber zeigt 
Partie oberhalb Neuhaus. 
Aufnahme von R. Markl. 
sich das Schloß Marsbach, an das sich viele geschichtliche Er¬ 
innerungen knüpfen. Unser ganzes Interesse wird aber jetzt von 
der Landschaft in Anspruch genommen. Kulissenartig schließen 
die Donauberge den Strom ab, so daß wir einen Bergsee zu 
durchfurchen scheinen. Eine Krümmung folgt der anderen und 
erwartungsvoll haftet unser Blick auf den Bergvorsprüngen, nach 
deren Passierung wir in neue Spannung versetzt werden. Mit 
Befriedigung quittieren wir die Aeußerung eines Rheinländers, 
welcher in seinem heimatlichen Idiom der Donaulandschaft eine 
Huldigung darbringt und die Fahrt als „herrlich" bezeichnet. 
1) Edlbacher: „Landeskunde". 
2) Die Unterhaltungsbeilage Kr. 10 der „Tages-Post" vom 6. März 1904 
enthält über Engelhartszell einen prächtigen Aufsatz von Benezeder, auf den 
der Leser hiemit aufmerksam gemacht sei.