Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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abwechselnd mit Gneis und' anderen Urgesteinen zusammengesetzt, 
wahrscheinlich seit den ältesten Zeiten bereits Festland ist. 
In dieses alte Massiv ist das Donautal, bald, wie zwischen 
Passau und Aschach, als enge Rinne eingerissen, bald sind, wie 
um Eferding, größere Buchten beckenartig eingelagert. Einst 
waren diese letzteren von Meeresteilen bedeckt, an deren Grunde, 
der Küstenregion des alten Festlandes, Ablagerungen teils sandiger, 
teils tonig kalkiger oder mergeliger Natur erfolgten, welche bis 
in die jetzige Meereshöhe von 330—350 m reichen. Diese Ab¬ 
lagerungen sind es, welche den Untergrund der zu unseren Füßen 
sich ausbreitenden Hügel- und Beckenlandschaft bilden, der daher 
auch stellenweise, z. B. bei Dachsberg, kalkig-tonig ist und Schlier 
genannt wird oder an der alten Küste Talleisten von Sand bildet, 
wie z. B. in den weißen Gräben zwischen Eferding und Waizen- 
kirchen, bei Prambachkirchen und anderwärts. Man nennt diese 
im Vergleiche mit anderen geologischen Erscheinungen, z. B. der 
Ablagerung der jetzt die Alpen bildenden Schichten, welche auch 
einst großenteils auf dem Boden eines Meeres abgesetzt wurden, 
jüngere Gesteine (Tertiärbildungen). 
Nach den vorgefundenen Versteinerungen, z. B. Haifisch¬ 
zähnen, Schalen von Schnecken, Muscheln und anderen Meeres¬ 
bewohnern hatte das damalige Meer beiläufig den klimatischen 
Charakter, welchen die südlichen Teile des Mittelmeeres noch jetzt 
besitzen. Es herrschte also hier ein Wärmezustand, wie er heute 
ungefähr in Palästina und Aegypten besteht. Diese Schichten 
wurden von noch jüngeren Absätzen an manchen Orten leicht, 
an anderen stärker verdeckt, den Ablagerungen des Diluviums, 
welche erst abgesetzt wurden, als das genannte warme Meer schon 
ganz aus unserem Lande verschwunden war und ein feuchtkaltes 
Klima sich geltend machte. Die Diluvialanschwemmungen lagerten 
sich jn Gestalt breiter, öfters nur von einer geringen Humus¬ 
schichte bedeckter Schotterkappen und Decken über die Meeres¬ 
ablagerungen unserer Gegend und verhüllen sie noch jetzt teilweise. 
Ein solcher Gürtel zieht von Aschach über Pupping nach Raffel- 
cling—Alkoven und Schönering; wo er, wie hier an den meisten 
Stellen mit Verwitterungslehm, dem sogenannten Löß, bedeckt ist, 
liefert er einen vortrefflichen Kulturboden für Feld- und Garten¬ 
gewächse. Ein anderer solcher Lößstreifen zeigt sich längs des 
Innbaches und im Talbecken von Waizenkirchen. 
Die Schottermassen rühren nur teilweise von dem benach¬ 
barten Urgesteine her, vielfach sind ihnen Kalkgeschiebe, welche 
aus den Alpen stammen, beigemischt. Dieselben sind zur Zeit, 
als die Vergletscherung der Alpen bis an den Fuß derselben 
reichte, teils durch die Gletscher, teils durch die ihnen ent¬ 
strömenden Bäche in unsere Gegenden verfrachtet worden. 
Am linken Donauufer zwischen Landshag und Ottensheim 
sind sie von den späteren Anschwemmungen der Donau meist 
zerstört oder unkenntlich gemacht worden. 
Die Donau erreicht noch jetzt bei größeren Hochwässern 
eine Breite von mehreren Kilometern. Der Blick von unserem 
Beobachtungspunkte aus scheint zur Zeit eines solchen Hoch¬ 
wassers nicht auf einen Fluß, sondern auf einen See zu treffen,
	        
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