Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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in Verbindung steht. Die Blumengruppen in den Anlagen vor 
dem Schlosse sind ein Meisterstück der Teppichgärtnerei, angelegt 
von dem gräflichen Gärtner Herrn Michael Fürböck, welcher seit 
mehr als 30 Jahren im Dienste der Herrschaft steht. Eine außer¬ 
ordentliche Sehenswürdigkeit bildete im September 1902 eine 
80jährige blühende Aloe (Agave americana), deren vier Meter 
hoher Stengel am unteren Teil einen Durchmesser von zehn Zenti¬ 
meter besaß. Die Pflanze trug in ihren Verzweigungen gegen 1700 
in Buketts stehende einzelne Blüten. 
Die Fenster des Schlosses sind von üppig wucherndem 
wilden Wein umrankt, ebenso die eisernen Säulen des Balkons, 
die außerdem noch durch Girlanden verbunden sind. Am Dache 
des Balkons ziehen sich gardinenartig aus Blech bestehende grün¬ 
weiße Zackenverzierungen hin. 
Das Fürstenstöckel weist ein italienisches Flachdach auf, ist 
durch eine eiserne Brüstung abgeschlossen und genießt man von 
dort einen herrlichen Kundblick auf die Umgebung. Der Mittel¬ 
aufbau der Brüstung, unter welcher 
das gräflich Harrachsche Wappen an¬ 
gebracht ist, kann als ein Kunstwerk 
der Schmiedearbeit bezeichnet werden. 
Eine Wendeltreppe führt vom 
ersten Stockwerk iü den zweiten Stock 
des Schlosses. Der sehr hohe Ecksalon 
enthält eine prächtige Garnitur aus 
Ahornholz, auf einem Ständer stehen 
schön gearbeitete Gipsmodelle von 
Haustieren. Die Wände sind mit fran¬ 
zösischen Kupferstichen geschmückt. 
Die ganze Flucht der Zimmer 
weist durchwegs schwere eichene 
Türen auf. 
An den Salon schließt sich ein 
großes Schlafzimmer für vornehme 
Gäste und an dieses noch andere Gast¬ 
zimmer. In diesen befinden sich prächtige 
Reiterbilder, ein Schlachtenbild, ein 
sehenswertes großes Gemälde, Esau und 
Jakob darstellend, und viele andere 
Sehenswürdigkeiten. 
Eine außerordentlich reiche und 
geschmackvolle Ausstattung findet sich 
im Jagdsaale, welcher fast durchwegs 
Jagdtrophäen des Herrn Grafen Alfred 
Harrach enthält. An einer Wand hängt 
ein mächtiges Tigerfell, eine Erinnerung 
an eine bengalische Jagd. Zwei Holz¬ 
schnitzereien „Kampf von Hirschen" 
und „Hirach im Tiergarten" stammen 
von dem Künstler Ernst Heißl in 
Ebensee. Ein präparierter Fasan mit Blühende Aloe, 
der Sockelschrift ,.3. Dezember 1894" Aufnahme von R. Markl.
	        
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