Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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hat seit ihrem Bestände viele Konzerte veranstaltet, sich an ver¬ 
schiedenen Sängerfesten beteiligt und auch bei anderen Gelegen¬ 
heiten mitgewirkt. Der Verein zählt heute 20 Mitglieder. 
Der Ausschuß setzt sich dermalen wie folgt zusammen: Apotheker 
Emanuel Endlicher, Vorstand; Oberlehrer Josef Neußl, Stellvertreter und 
Schriftführer; Lehrer Franz Salfer, Chormeisterund Archivar; Lederermeister 
Georg Madlsperger, Kassier. 
Der vierte und jüngste Verein Aschachs ist der Alfred Graf 
Harrachsche Veteranen- und Kriegerverein, dessen im Jahre 1899 
erfolgte Gründung hauptsächlich dem Gastwirte Franz Kitzmüller 
zu verdanken ist und fungiert dieser seit der Gründung als Obmann. 
Der Verein, welcher dermalen 80 Mitglieder zählt, erhielt 1902 
eine Fahne. Gräfin Anna Harrach fungierte als Fahnenmutter. 
Gasthäuser. Kirchenplatz: „Goldenes Kreuz" (Johann Getzen- 
dorfer). Abelstraße: „Gartnerwirt" (Peter Greinöcker), „Grüner Baum" 
(Josef Aigner), Hirmanns Gasthaus, Schallers Kaffee- und Bierhaus, Josef 
Niklas Restauration (Pächter Heinrich Eder), „Schwarzer Bock" (Josef 
Busch), Hackls Gasthaus, „Jägerwirt" (Georg Schule). Obere Donaustraße: 
„Schwarzer Adler" (Franz Kitzmüller), „Goldene Kanone" (Franz Edlmann, 
„Zur Traube" (August Gürtler), „Zum goldenen Engel" (St. Stefan), „Schiffwirt" 
(M. Schürf ler), „Zum goldenen Stern" (KarlMallinger), „Zum Bären" (Friedrich 
Witzeneder). Keitingerstraße: „Krebsenwirt" (Karl Schmidt), „Zum goldenen 
Rößl" (Friedrich Obermüller), „Zum goldenen Hirschen" (Johann Gruber). 
Bahnhofstraße: „Zur weißen Gans" (Anton Stelzer), Kepplingers Bahnhof- 
Restauration (Pächter Alois Mallinger). 
Schloß Aschach (Aschau).1) 
Das Schloß liegt am südlichen Ende des Marktes Aschach 
inmitten eines ausgedehnten Parkes. Beim Eingang in den Schlo߬ 
hof erblickt man in dem linksseitigen vorspringenden Trakt ein¬ 
gemauert das Harrachsche Familienwappen, drei Reiherfedern. 
Vor diesem Vorsprung befindet sich ein steinernes Bassin mit 
einem Springbrunnen. Treten wir durch das massive Haupttor in 
den weiten Schloßhof, so sehen wir, daß im Südtrakte Arkaden 
durch zwei Stockwerke verlaufen. Zwölf mächtige Granitsäulen 
stützen die Arkaden, die in sämtlichen Stockwerken von dichtem 
wilden Wein und Waldreben umrankt werden. An den Wänden 
der Arkadengänge befinden sich aus Holz geschnitzte Hirschköpfe 
mit mächtigen Geweihen, durchwegs Jagdtrophäen des Schloßherrn 
Sr. Erlaucht des Grafen Alfred Harrach. In der Eingangshalle 
des Südtraktes, dessen steinerne Pforte die Jahreszahl 1606 trägt, 
befindet sich an der rechten Wand das in Marmor ausgeführte 
Wappen der Jörger. Im Parterre liegen eine Reihe von prächtigen 
Räumen, sämtliche in der vornehmsten Weise und stilgerecht aus¬ 
geschmückt. Im großen Sommer-Speisezimmer ist die Wand mit 
kostbarem Porzellan geziert; anschließend daran befinden sich das 
Billardzimmer und die Bibliothek. In beiden Räumen findet sich 
manch wertvolles Kunststück, darunter eine alte Wanduhr. Be¬ 
sonders reich ist der Sommersalon ausgestattet. Herrliche Gemälde 
!) Herr Forstmeister Karl Krist hat mir bei der Besichtigung des 
Schlosses in liebenswürdigster Weise als Führer gedient und sei ihm hiefür 
an dieser Stelle der verbindlichste Dank ausgesprochen. Der Verfasser.
	        
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