Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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sein. Das schmucke Kirchlein hat einen hölzernen achteckigen 
Turm. Auf dem Friedhof wurden bis zum Jahre 1784 nur die 
Ortsarmen und die der Donau entrissenen Leichen bestattet. Die 
übrigen Toten wurden auf dem Pfarrfriedhof zu Hartkirchen be¬ 
graben. Der pietätvoll hergehaltene Friedhof weist verschiedene 
schöne Grabstätten und merkwürdige Gedenktafeln auf, von denen 
hier bloß einige genannt seien. Gleich neben der Kirchentür be¬ 
findet sich die Gedenktafel des ersten Pfarrers von Aschach. 
Sie lautet: 
„Hier modert der Auferstehung entgegen der hochw. Herr 
Jakob Winter, der erste würdige Pfarrer allhier, welcher seinem 
erhabenen Amte in rastloser Tätigkeit durch 11 Jahre bis den 
5. Juni 1795 vorstand, an welchem Tage er, im 57. Jahre seines 
Alters, dieses Zeitliche beschloß. Seelengüte, emsige Sorgfalt für 
das Wohl seiner Herde, edles Herz und ausgebreitete Menschen¬ 
liebe sind die Charakterzüge dieses sanften guten Hirten, die seine 
zeitgenossene Pfarrgemeinde an ihm schätzet und deshalb seine 
Asche segnet." 
Eine andere Tafel besagt: „Hier ruhet in Hoffnung der 
künftigen fröhlichen Auferstehung der wohledle Herr Johann 
Strauß, durch 35 Jahre verdienstvollster Schullehrer im Markte 
Aschach. Er starb am 27. April 1825, im 65. Jahre seines Alters. 
Gott verleihe ihm die ewige Ruhe. Zum Denkmal von seinen 
Söhnen Josef und Ignaz Strauß." 
Auf den Grabsteinen und Kreuzen finden wir viele hohe 
Lebensalter verzeichnet. Das höchste Alter erreichte wohl Franz 
Pitra, gewesener Wagnermeister, welcher am 29. April 1903 im 
99. Lebensjahre starb. Er erfreute sich bis zu seinem Lebensende 
einer großen Rüstigkeit und arbeitete noch als hoher Achtziger 
in seiner Werkstätte. 
Nach dem Rundgange im Friedhofe kehren wir nochmals 
in das Kirchlein zurück. Der Hochaltar hat ein schönes, altes 
Gemälde (Maler unbekannt), darstellend den heiligen Laurenz. Der 
linke Seitenaltar hat folgende Inschrift: „Zu Ehren der allerheiligsten 
Dreifaltigkeit und Himmelskönigin Maria hat diesen Altar aufrichten 
lassen Herr Gabriel Grabmer, Bürger und Handelsmann in Linz, 
und Eva Katharina, seine Hausfrau, den 14. Juli 1679." 
Die Inschrift am rechten Altare lautet (mit Hinweglassung 
der Schreibeigentümlichkeiten): „Zu Ebren der allerheiligsten 
Dreifaltigkeit und Himmelskönigin Mutter Gottes Maria hat diesen 
Altar hiehero verschafft der wohlfürnehme Herr Caspar Großruckner, 
Ratsbürger und Lederer allhier, und Katharina, seine Hausfrau, 
den 14. Juli 1679." 
Die Wände des Kirchleins schmücken Kreuzwegbilder, eine 
Statue des heiligen Michael und eine Muttergottes - Statue, ver¬ 
schiedene Heiligenbilder, darunter zwei ältere Oelgemälde, darstellend 
die Geburt Christi und die heiligen drei Könige. 
Reihenfolge der Pfarrer in Aschach: 1. Jakob Winter 
(1784—1794). 2. Philipp Wenzel (1795—1819). 3. Simon Reitinger 
(1819—1869). 4. Josef Frauscher (1869—1873). 5. Matthäus Holln- 
steiner (1874—1875). 6. Ferdinand Greil (1875—1883). 7. Anton 
Machl (1883—1896). 8. Anton Swedinek (seit 1897).
	        
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